Von: luk
Bozen – In der anstehenden Rentenreform sollen nun auch Erziehungs- und Pflegezeiten berücksichtigt werden. Diese Forderung steht seit Jahren im Raum und wird jetzt wieder aufgefrischt: Mit einem Antrag wenden sich Magdalena Amhof und weitere SVP-Abgeordnete mit dem Begehren an die PolitikerInnen in Rom, den entsprechenden Gesetzesvorschlag der Kammerabgeordneten Renate Gebhard zu unterstützen und damit eine konkrete Maßnahme gegen weibliche Altersarmut zu setzen.
In der zuständigen Gesetzgebungskommission sei der erste Teil des Gesetzesentwurfes 235/2018 bereits behandelt worden und habe große Zustimmung geerntet, berichtet Kammerabgeordnete und SVP-Frauenvorsitzenden Renate Gebhard. Man habe den dringenden Handlungsbedarf endlich erkannt und wolle mit der neuen Rentenreform, die 2023 ansteht, auch die Erziehungs- und Pflegezeiten berücksichtigen. Vor allem die angehörten ExpertInnen haben auf diese Notwendigkeit hingewiesen. „Das ist schon ein erster Erfolg, das Gesetz ist auf einem guten Weg“, zeigt sich Gebhard zuversichtlich.
Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof sagt: „Bei der Rentenvorsorge haben Frauen definitiv das Nachsehen. Ein auskömmliches Alterseinkommen ist zwar unser aller Recht, doch viele Frauen sind weit davon entfernt, eine angemessene Altersrente zu beziehen. Niedriglöhne, Teilzeitarbeit, Erwerbsunterbrechungen oder mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf – es gibt viele Gründe, die Frauen in prekäre Beschäftigungssituationen bringen und auf diese folgen dann Renten, die zum Leben nicht reichen“, so die Landtagsabgeordnete. Es müsse dringend etwas unternommen werden. Neben der Anerkennung der Erziehungs- und Pflegejahre müssten auch Einkommenschancen verbessert und die gesetzliche Rentenversicherung verstärkt werden.
„Mindestens genauso wichtig ist es jedoch, junge Frauen immer wieder über die Möglichkeiten einer individuellen Rentenvorsorge zu informieren und sie zu freiwilligen Betragszahlungen anzuregen“, betont Renate Gebhard. Mit dem Begehrensbeitrag soll der Südtiroler Landtag nun alle PolitikerInnen in Kammer und Senat aufrufen, den Gesetzesentwurf Gebhards mitzutragen und vermehrt Sensibilisierungskampagnen zu starten, die sich dieser Thematik widmen und verschiedene Vorsorgemaßnahmen für junge Frauen aufzeigen.