Von: mk
Bozen – Mit wie vielen Messerstichen im Rücken kann man sich noch aufraffen, um weiter an seinen Plänen festzuhalten? Diese Frage stellt sich nach dem Bruch von Andreas Leiter-Reber mit der Mehrheit und den Freiheitlichen.
Der Start der neuen Fünfer-Koalition in Südtirol steht alles andere als unter einem guten Stern: Nach endlosen Debatten um die Größe der neuen Landesregierung und um die Frage, wer von den italienischen Partnern Landesrat wird, wurde Arnold Schuler erst nach drei Wahlgängen zum neuen Landtagspräsidenten gewählt.
Dann wollte Landesrätin Waltraud Deeg plötzlich keine Landesrätin mehr sein, nachdem sie einige Kompetenzen hätte abgeben sollen. Für Philipp Achammer fehlten sieben Stimmen bei der Wahl zum Presidialsekretär im Regionalrat.
Auch bei der Suche nach einer Regionalassessorin tat man sich schwer. Nun springt Andreas Leiter-Reber ab, der genau diese Art von „demokratiepolitischer und parlamentarischer Arbeitsweise“ anprangert. Gleichzeitig lässt er eine gerupfte Mehrheit einfach so im Regen stehen. Wie lange sich diese noch über Wasser halten kann, bleibt völlig offen.
Haben die 18 übrigen Vertreter den Warnschuss nicht gehört, wird es wohl schneller als gedacht zu Neuwahlen kommen. Geschlossenheit sieht nämlich anders aus.