Unterberger: „Schwerwiegender Vorfall“

Gewalttat bei Maturaball: Warnung vor politischer Instrumentalisierung

Donnerstag, 16. Januar 2025 | 13:13 Uhr

Von: mk

Brixen/Rom – Der brutale Angriff bei einem Maturaball vor dem Forum in Brixen hat auch Vorfall auch politische Reaktionen ausgelöst: Wie berichtet, forderte Alessandro Urzì, Abgeordneter der Partei Fratelli d’Italia, eine sofortige Untersuchung durch Innenminister Matteo Piantedosi. Laut Urzì könne der „barbarische Angriff auf einen Schüler in Brixen, nur weil er Italiener ist“, ignoriert werden. SVP-Senatorin Julia Unterberger warnt allerdings davor, ethnische Konflikte zu schüren.

Wie berichtet, wurde ein 18-Jähriger bekanntermaßen mit Faustschlägen und Tritten ins Gesicht attackiert, während er wehrlos am Boden lag. Laut Zeugen riefen die Täter dabei „Dreckswalscher“ (abwertend für „schmutziger Italiener“).

„In Brixen hat sich ein verabscheuungswürdiger Gewaltakt ereignet, der mit aller Entschiedenheit verurteilt und strafrechtlich verfolgt werden muss“, erklärt die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat. Die Instrumentalisierung dieses Vorfalls durch die italienische Rechte sei jedoch unerträglich.

„Bevor es überhaupt Ermittlungsergebnisse gibt, von einem ethnischen Konflikt zu sprechen ist unverantwortlich. Völlig an den Haaren herbeigezogen ist der angebliche Kontext in Südtirol, in dem italienische Bürger systematisch bedroht und diskriminiert werden. Diese Darstellung gibt ein absichtlich verzerrtes Bild unseres Landes und schürt Spannungen, die nur einer politischen Ausrichtung nützlich zu sein scheint. Bis jetzt gibt es nur eine Gewissheit: Bei der ersten Gelegenheit zeigen diejenigen, die sich als die neuen Freunde der Südtirolerinnen und Südtiroler ausgegeben haben, wieder ihr wahres Gesicht“, so Unterberger in einer Mitteilung.

Der Vater des Opfers, der Architekt Renato D’Alberto, zeigte sich unterdessen tief betroffen. Er wurde mitten in der Nacht über den Angriff informiert und eilte ins Krankenhaus. „Die Gewalt war unfassbar brutal. In den Videoaufnahmen, die den Vorfall dokumentieren, ist deutlich zu erkennen, wie die Täter auf meinen Sohn losgehen. Einer von ihnen nahm sogar Anlauf, um ihn zu treten“, berichtete er.

Alto Adige

Besonders erschreckend ist auch: Keiner der Anwesenden griff ein. Stattdessen nutzten einige die Gelegenheit, Selfies mit dem blutüberströmten Opfer zu machen. Ein Video des Angriffs wurde in den sozialen Medien verbreitet und löste eine Welle der Empörung aus.

Bezirk: Eisacktal

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