Von: mk
Algund/Partschins – Der Gemeinderat von Algund hält am 3. September in der Bergstation der Seilbahn Saring-Aschbach eine Dringlichkeitssitzung ab. Wie Bürgermeister Ulrich Gamper bekannt gibt, steht auf der Tagesordnung ein einziger Punkt. Es geht um die Genehmigung einer Vereinbarung über die Führung einer Kindergartensektion nach dem pädagogischen Ansatz „Waldkindergarten“ in der Gemeinde Partschins zwischen den an diesem Pilotprojekt teilnehmenden Gemeinden.
Der Waldkindergarten oder Naturkindergarten ist eine Form des Kindergartens, die aus Skandinavien stammt. Der Ansatz wurde in den 1950-er Jahren entwickelt. Wie in einem normalen Kindergarten erfahren die Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren auch im Waldkindergarten Erziehung, Bildung und Betreuung. Die meisten Aktivitäten finden allerdings außerhalb fester Gebäude statt, meist im Wald.
Die Waldkindergartenbewegung fand erst in den 1990er Jahren größeren Anklang. Der erste anerkannte Waldkindergarten startete 1993 in Flensburg.
Der Waldkindergarten wird häufig als „Kindergarten ohne Dach und Wände“ bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Kindergärten besteht darin, dass die betreuten Kinder mit ihren Erziehern den Kindergartenalltag fast durchgehend außerhalb von Gebäuden, d. h. im Wald, auf der Wiese oder am Strand, verbringen.
Die Aktivitäten im Freien finden bei jedem Wetter statt; Einschränkungen gibt es nur bei Witterungsbedingungen, die einen sicheren Aufenthalt im Freien unmöglich machen.
In Deutschland gibt es heute weit über 1000 Waldkindergärten, mehr als 20 sind es in Österreich und auch in der Schweiz wurden Waldkindergärten und –krippen ins Leben gerufen.