Von: ka
Gröden – Elide Mussner(Grüne) geht mit Verkehrs- und Tourismuspolitik des Landes hart ins Gericht.
Es ist wieder so weit, Tag ein Tag aus stehen tausende von Autos durch Gröden Schlange. In der Früh Tal ein, am Abend Tal aus. Tausende und Tausende von SkifahrerInnen, die zur Sellaronda wollen. Je mehr es sind, desto mehr „Bip“, desto besser für die Kassen der Aufstiegsanlagen. An Wertschöpfung vor Ort bleibt meistens wenig, es sind Durchfahrende.
Wer das Tal bewohnt, fühlt sich gerade im eigenen Tal fremd. Ein andauernder Notstand. Das Tal läuft über an Tagestouristen. Es sind nämlich nicht die Gäste des Tales, die ins Auto steigen, sondern all jene Gäste, die aus ganz Südtirol unbedingt zur Sellaronda wollen. Es ist eine Zumutung. Und nein, es ist kein Grödner Problem, es ist ein Problem des Landes Südtirol. Wie wollen wir es jetzt mit den ganzen Touristen handhaben, die wir in das Land mit Werbeslogans, wo vor allem die Dolomiten vorkommen, in das Land gelockt haben? Gröden darf hier nicht allein gelassen werden, die Dolomitentäler alle nicht.
Die Grödner Gemeinden können dieses Verkehrsproblem nicht allein stemmen. Hier muss das Land her. Denn Gröden macht seine Arbeit: man hat einen eigens engagierten Mobilitätsmanager, der wertvolle Maßnahmen umsetzt, aber es ist nicht genug. Es ist höchst an der Zeit ein übergemeindliches Mobilitätsboard zu schaffen, dass sich Gemeinden übergreifend spezifisch um das Mobilitätsdilemma in den Dolomiten kümmert, und zwar nachhaltig und mit Determination. Und das heißt nicht, weitere Parkplätze zu bauen oder Aufstiegsanlagen als nachhaltiges Mobilitätsangebot zu tarnen, wie man es gerade mit der Verbindung durch die Cunfinböden versucht. Es heißt mit einem ganzheitlichen Denkansatz die Herausforderung anzugehen, alle Stakeholder miteinzubeziehen und zu koordinieren. Weniger Parkplätze im Tal (wo es Parkplätze gibt, wird es immer auch Autos geben!), endlich ein Numerus Clausus auf den Pisten einführen (hier müssen endlich Grenzen gesetzt werden), eine Verkehrsberuhigte Zone durch das ganze Tal – so wie man es in den historischen Städten kennt: es kommt nur rein, wer auch vor Ort eine Unterkunft gebucht hat -, die öffentlichen Verkehrsmittel noch einmal stärken.
Die Möglichkeiten sind viele, vielleicht nicht alle populär, vielleicht nicht alle „politcally correct“, sie kosten viel Geld, Zeit und Know-How, aber man kann nicht länger warten. Die Lebensqualität der GrödnerInnen und der BewohnerInnen der Dolomitentäler muss endlich ernst genommen werden, und dazu gehört nun mal die Möglichkeit sich im eigenen Tal frei zu bewegen.
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