Von: mk
Bozen – Die Oberländer Gletscherbahn AG mit Sitz in der Gemeinde Grau treibt federführend den Zusammenschluss zwischen Langtaufers und dem Kaunertal voran, wobei eine Seilbahnverbindung von der Ortschaft Melag bis auf rund 3000 Meter Meereshöhe geplant ist. Das Projekt wurde vom Umweltrat bereits im Jahr 2017 abgelehnt, die Entscheidung der Landesregierung steht immer noch aus. Darauf weisen die Landtagsabgeordneten der Grünen, Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba, hin.
„Dieses Seilbahnprojekt würde massiv in eine bisher unberührte Hochgebirgslandschaft eingreifen und deren Einzigartigkeit zerstören. Für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Graun würde das Projekt eine enorme Verkehrsbelastung bedeuten und am wunderschönen Talschluss von Melag würden Auffang-Parkplätze für die Blechlawinen entstehen. Aus dem Unternehmensregister der Handelskammer Bozen ergibt sich für die Oberländer Gletscherbahn AG, dass 81 Prozent des Gesellschaftskapitals in ausländischer Hand und lediglich 19 Prozent in inländischer Hand liegen“, so die Grünen.
47 Gesellschaftsmitglieder aus dem Ausland würden 81 Prozent des Kapitals halten, während 155 inländische Gesellschaftsmitglieder lediglich mit 19 Prozent am Kapital beteiligt seien.
„Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die österreichische Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH mehr als zwei Drittel des gesamten Gesellschaftskapitals in ihren Händen hält und somit ganz alleine das Sagen hat“, sagt Hanspeter Staffler. Kaunertaler Interessen würden demnach die Entwicklung von Langtaufers bestimmen.
„Hier stellt sich die Frage, ob es nachhaltig und zeitgemäß ist, sanften Tourismus durch Fremdkapital aus dem Ausland zu verdrängen und damit auch noch empfindliche und verletzliche Hochgebirgslandschaft zu zerstören. Diese und weitere Fragen haben wir der Landesregierung in einer Anfrage gestellt, welche im Zuge der nächsten Landtagssitzung vom 3. bis zum 6. März behandelt werden wird“, erklären die Grünen.
Die Grüne Fraktion spricht sich dezidiert gegen diesen Naturfrevel aus und findet es mehr als eine Zumutung, wenn Fremdkapital die wirtschaftliche Entwicklung in Graun bestimmen sollte.