Die Dolomiten als touristischer Köder

Grüne bezeichnen „Brixen Dolomiten“ als Markenschwindel

Mittwoch, 12. Februar 2025 | 11:21 Uhr

Von: mk

Brixen – Die jüngsten Entwicklungen rund um die Marke der Stadt Brixen und Umgebung finden die Grünen besorgniserregend. „Ein Fauxpas der Eisacktaler Touristiker, der die Absurdität der touristischen Entwicklung in unserem Land erneut deutlich macht“, schreiben die Co-Vorsitzenden Luca Bertolini und Elide Mussner in einer Aussendung.

In Südtirol werde die Illusion gepflegt, eine flächendeckende touristische Entwicklung sei möglich, indem einfach einige Tourismuszonen ausgewiesen, schöne Hotels in die Gegend gestellt und Betten zur Vermietung hinzaubert werden. „Dabei ist ein touristisches Produkt weit mehr als nur Betten: Es braucht ein Konzept, eine funktionierende Infrastruktur und eine Idee von Gastlichkeit, die vor allem in der lokalen Bevölkerung verwurzelt sein und wachsen muss, um langfristig erfolgreich zu sein“, so die Grünen. Sich Sichtbarkeit zu verschaffen, indem man sich ein erfolgreiches Alleinstellungsmerkmal anderer Destinationen aneignet und es an den eigenen Namen anhängt, sei keine Strategie, sondern ein Markenschwindel.

„Brixen Dolomiten“ als Bezeichnung zur Vermarktung der Eisacktaler Destinationen ist den Grünen zufolge ein solcher Markenschwindel. „Was dabei besonders besorgniserregend ist: Die Ausnutzung der Dolomiten als Marketing-Köder schadet vor allem der lokalen Bevölkerung in den Dolomitentälern. Unsere Täler und Berge haben ihre Aufnahmekapazität längst erschöpft – alles, was darüber hinausgeht, führt unweigerlich zum Kollaps“, so die Grünen.

Die Grünen würden immer wieder auf den Ausnahmezustand der Grödner Mobilität hinweisen, auf den Verlust der Lebensqualität vor Ort, der durch die täglichen Massen an Tagestouristen entstehe. „Diese Touristinnen und Touristen reisen morgens aus benachbarten Destinationen an und verlassen das Tal abends wieder – so wird es ihnen kommuniziert, dazu werden sie regelrecht ermutigt. Und dies ist nur ein Aspekt der Fehlentwicklungen, die den Südtiroler Tourismus prägen“, erklären Bertolini und Mussner.

Touristische Entwicklung sei willkommen, aber sie müsse mit Bedacht und Weitsicht erfolgen. „Vor allem muss sie auf den Prinzipien der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit basieren. Machen wir aus Gröden und den Dolomitentälern nicht das ‚Venedig Südtirols‘! Solche kurzfristigen Vermarktungsstrategien werden letztendlich allen schaden“, betonen Luca Bertolini und Elide Mussner abschließend.

Bezirk: Eisacktal

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