Änderungsantrag zum Omnibusgesetz

Grüne fordern: “Bei öffentlichem Bau immer Kunst einplanen”

Freitag, 24. Mai 2024 | 15:15 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Grüne Fraktion bringt einen Änderungsantrag zum Omnibusgesetz ein, der vorsieht, dass beim Bau öffentlicher Gebäude immer ein Kunstwerk im Projekt miteingeplant wird.

“Eine Welt ohne Kunst und Kultur – keine Musik aus dem Radio, kein Theater- oder Museumsbesuch, vom abendlichen Film ganz zu schweigen – ist unvorstellbar. Und doch wird die Arbeit von Kunst- und Kulturschaffenden allzu oft als verzichtbares Freizeitangebot eingestuft und wenig gewürdigt”, finden die Grünen.

“Ein Ansatz, dies zu ändern, liegt in der öffentlichen Auftragsvergabe, die Kunst und Kultur unbedingt unterstützen müsste. Kunst am Bau ist ein Beispiel. Bereits im Jahr 1949 gab es mit der „Legge 2%“ ein Staatsgesetz, das vorsah, öffentliche Bauten mit einem Kunstwerk zu versehen. Mit den Jahren wurde dieses Gesetz leider immer mehr ausgehöhlt, doch sein Geist lebte weiter. Zuletzt oblag es der Zuständigkeit der Regionen, der so genannten ‘Kunst am Bau’ Rechnung zu tragen”, heißt es weiter.

“Dieser Forderung kam Südtirol auch mehr oder weniger in seinem Vergabegesetz aus dem Jahr 2015 nach. Darin ist vorgesehen, dass ein gewisser Prozentsatz der Bausumme in ein Kunstwerk, welches den Bau verschönern soll, investiert werden kann. Allerdings ist dieser Passus im Vergabegesetz – entsprechend dem Verb ‘kann’ – optional. Im dritten Gesetzgebungsausschuss soll dies nun dank Grünem Vorstoß geändert werden. Aus dem ‘Kann’ soll nämlich ein ‘Muss’ werden: Künftig soll es verpflichtend sein, öffentliche Bauten mit einem Kunstwerk auszustatten. Eine verpflichtende Zusammenarbeit zwischen Bauwirtschaft und Künstler stellt einen konkreten Schritt vonseiten der Politik dar, um die künstlerische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in Südtirol zu unterstützen und zu fördern. Und es geht auch darum, der Nachwelt Zeichen der Zeit zu hinterlassen – in Form von Kunst, und nicht nur in Form von Kubatur”, argumentiert Erstunterzeichnerin Brigitte Foppa.

Bezirk: Bozen