Von: luk
Bozen – Am Donnerstag, 9. Juli wird sich der zweite Gesetzgebungsausschuss mit einem Gesetzesentwurf der Grünen Fraktion befassen, der den Schutz der Biodiversität in Südtirol stärken soll.
2019 erschien zum ersten Mal der Weltbiodiverstitätsbericht, dieser schätzt, dass rund eine Million Pflanzen- und Tierarten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sind. Neben der intensiven Landnutzung machen in Europa vor allem der Klimawandel, die Umweltverschmutzung und die Ausbreitung invasiver Arten dem Ökosystemen zu schaffen. Auch in Südtirol sei die Lage überaus kritisch und die Zeit dränge, so die Grünen. Sie sehen die Schönheit und Vielfalt unseres Natur- und Landschaftserbes in Gefahr. “Das soll und darf in Zeiten von Krise und Unsicherheit nicht vergessen oder unterschätzt werden.”
“Der Verlust der Artenvielfalt in Südtirols Tier- und Pflanzenwelt wird in sogenannten „Roten Listen“ dokumentiert. Leider sind die „Roten Listen“ nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Daten über die gefährdeten Pflanzenarten stammen aus dem Jahr 2006, als festgestellt wurde, dass 27 Prozent der wildlebenden Pflanzenarten in irgendeiner Form gefährdet sind. Bei den Tierarten hingegen erschien die letzte Publikation im fernen Jahr 1994, wo schon damals ganze 41 Prozent der Tierarten als gefährdet eingestuft wurden. Die Hochgebirgswiesen in unserem Land sind wertvolle Gebiete der biologischen Vielfalt. Derzeit sind sie jedoch nur dann geschützt, wenn sie sich innerhalb von Natura-2000-Gebieten befinden. Wo dieser Schutz jedoch nicht greift, werden sie oft mit zu stickstoffreicher Gülle gedüngt, wodurch sie sich in eintönige Heuwiesen verwandeln“, sagt der Erstunterzeichner des Gesetzes, Hanspeter Staffler.
“Deshalb schlagen wir in unserem Gesetzentwurf vor, die roten Listen der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in unserem Land sollen per Beschluss der Landesregierung aktualisiert und zu genehmigt werden. Auf diese Weise werden sie zu einem wichtigen Instrument und Bezugspunkt für die Naturschutzarbeit. Darüber hinaus fordern wir, den Schutz der artenreichen Bergwiesen auch auf jene Wiesen auszudehnen, die sich außerhalb der Natura 2000-Gebiete befinden: Es ist Zeit ‘Basta’ zur Gülle auf unseren Bergwiesen zu sagen”, so die Grünen.