Von: mk
Bozen – Frauen arbeiten – gefühlt die ganze Zeit. Ob entgeltlich an ihrem Arbeitsplatz oder unentgeltlich im Haushalt, in der Erziehung, in der Pflege; unterm Strich sehen sie von dieser Arbeit auf ihrem Konto aber recht wenig. Im Durchschnitt 17 Prozent weniger als Männer.
Die Gründe für diese Schere seien vielfältig, erklären die Grünen zum Equal Pay Day 2024. Frauen würden vielfach Berufe ausüben, die schlechter bezahlt würden. „Frauen arbeiten öfter in Teilzeit, Frauen erhalten aber auch oft für die gleiche Arbeit den geringeren Lohn als ihre männlichen Kollegen. Obwohl wir die Gründe für diese Ungleichheit benennen können, fällt es schwer, das Problem zu lösen“, so di Grünen.
Damit der Pay-Gap nicht direkt in die Altersarmut und somit in das schlimmstmögliche Szenario mündet, gelte es, rechtzeitig vorzubeugen. Denn insbesondere die Altersarmut von Frauen sei ein gesellschaftlich großes Problem.
„Frauen sind vor allem durch gewisse Handlungsautomatismen in bestimmten Lebenssituationen besonders gefährdet, weniger Rentenbeiträge ansammeln zu können als Männer“, so die Grünen. In jungen Familien passiere es, oft unhinterfragt, dass die Frau nach der Geburt der Kinder beruflich zurückschraube. Diese finanzielle Unausgeglichenheit werde in den meisten Partnerschaften nicht besprochen bzw. es werde nicht auf einen langfristigen Ausgleich hingearbeitet. Hier müsse die öffentliche Hand in die Pflicht genommen werden, denn es handle sich um ein strukturelles Ungleichgewicht, mit dem die Politik die Einzelnen nicht alleine lassen dürfe.
Die Grünen haben schon mit diversen Lösungsansätzen den Fokus auf diesen noch immer wenig ausgeleuchtete Problematik gelegt. Im Landtag werden sie im Mai einen Beschlussantrag zur Behandlung bringen, der das Land mit der Ausarbeitung eines Finanzierungsmodelles beauftragt, mit dem aufgrund von Erziehungs- und Care-Arbeit entstandene ökonomische Unausgeglichenheiten in Lebensgemeinschaften wieder in Balance gebracht werden sollen.
„Vielfach treffen wir in jungen Jahren Entscheidungen und sind uns der langfristigen Konsequenzen nicht bewusst. Oft mit fatalen Folgen. Die Aufgabe der öffentlichen Hand ist es hier, Bewusstsein und viel mehr noch Anreize für paritätische Modelle des Zusammenlebens, der Partnerschaft und der Elternzeit zu schaffen“, so die Erstunterzeichnerin des Beschlussantrages im Landtag, Brigitte Foppa.
Denn als Gesellschaft dürfe man nicht weiterhin die Hälfte der Bevölkerung großteils einfach ökonomisch im Regen stehen lassen. Zum Equal Pay Day 2024 erinnert die Grüne Fraktion mit den Abgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler an diesen Auftrag.