Von: luk
Meran – Die von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt in Auftrag gegebene Studie von Ing. Hüsler über Straßen unabhängige Verbindungen nach Schenna und Tirol eröffnet neue Perspektiven auch für die Mobilität in Meran, so die Grüne Ratsfraktion in Meran.
In Hinblick auf den für Ende dieses Jahres geplanten Baubeginn des zweiten Teils der Nord-West-Umfahrung hat der Gemeinderat am 9. März die Weichen für die Errichtung einer Kavernengarage unterm Küchelberg durch private Investoren gestellt. “Dieses umstrittene Vorhaben, das Teil des Koalitionsabkommens ist, könnte möglicher Weise in Verbindung mit einem Projekt der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt zur Schaffung einer Straßen unabhängigen Verbindung nach Schenna (z.B. in Form einer Standseilbahn) realisiert werden und dadurch neue Perspektiven für die Mobilität in und um Meran eröffnen. Während sich ein Teil der Koalition und auch andere Parteien im Gemeinderat von der Umfahrung und von der Kavernengarage eine wesentliche Entlastung des Verkehrs in der Stadt erwarten, gehen wir davon aus, dass diese Vorhaben alleine keine tiefgreifende Lösung bringen werden”, so die Grünen.
Die Nord-West-Umfahrung werde einen Großteil des Durchzugsverkehrs von der Stadt fernhalten (ca. 20% des Gesamtverkehrs) während sie den Ziel- und Quellverkehr (80%) kaum beeinflussen werde. “Die Kavernengarage wird nur dann zu einer teilweisen Verkehrsberuhigung in der Stadt beitragen, wenn statt der in der Garage vorgesehenen Stellplätze an der Oberfläche Rotationsparkplätze verschwinden und Raum schaffen für Anrainer-Parkplätze, breitere Gehwege und mehr Grün, für ein durchgehendes, sicheres Radwegenetz oder Vorzugsspuren für Busse. Also wenn mehr Lebensqualität durch weniger Autos auf den Straßen der Stadt geboten wird”, so die Grünen.
“Wesentlich größer wäre die Verkehrsberuhigung, wenn man das von Ing. Hüsler skizzierte Vorhaben einer Standseilbahn nach Schenna realisiert und den bestehenden Sessellift nach Dorf Tirol zu einer wetterfesten Verbindung ausgebaut, weil dadurch die Zahl der Autos aus den zwei Touristen-Hochburgen sehr stark reduziert werden könnte. In Anlehnung an die EURAC-Studie 2003 hatte Ing. Walter Bernard bereits 2004 und 2006 eine ähnliche Idee vorgebracht, die damals aber nur von den Grünen unterstützt wurde. Wir stehen zur Vereinbarung bezüglich Kavernengarage, treten aber mit Nachdruck für die möglichst gleichzeitige Realisierung der Standseilbahn nach Schenna ein und unterstützen eine bessere Sessellift-Verbindung nach Dorf Tirol. Da selbst der zukünftige SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell diese umweltfreundliche Verbindung nach Schenna lobt und sie als prioritär einstuft und die Gemeinde Schenna auf deren Verwirklichung drängt, stehen die Zeichen gut, dass auch in Meran diese Chance für eine innovative Lösung genutzt wird. Wem die Verkehrsberuhigung und die gute Luft wirklich ein Anliegen sind, der darf die Bevölkerung nicht mehr nur mit der Kavernengarage vertrösten”, so die Grüne Ratsfraktion.