Von: luk
Meran – Ende Juni wird das Aufnahmezentrum für geflüchtete Menschen im ehemaligen Arbeiterheim am Bahnhof geschlossen. Die dort lebenden Menschen werden nach Eppan verlegt. Darauf machen die Grünen in Meran aufmerksam. “16 von ihnen haben feste Arbeitsplätze in der Stadt und riskieren diese, durch den Umzug nach Eppan, zu verlieren.” Die Grünen fordern die Stadtverwaltung auf, zu intervenieren, um diesen Arbeitnehmern weiterhin eine Zukunft in Meran zu ermöglichen. Seit 2015 beherbergt die Struktur des ehemaligen Arbeiterhauses am Meraner Bahnhof ein Aufnahmezentrum für geflüchtete Menschen. “Diese Zentren wurden als Notlösung für die große Zahl der in den letzten Jahren ankommenden geflüchteter Menschen konzipiert und haben sich im Laufe der Zeit zu regulären Aufnahmeeinrichtungen entwickelt. Daneben gibt es in Meran eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige geflüchtete Jugendliche. Unter der Regierung Rösch wurde zudem ein sogenanntes ‘SPRAR-Projekt’, heute ‘SAI’, für eine umfassende Aufnahme und intensive Begleitung unter der Leitung der Bezirksgemeinschaft eingerichtet”, heißt es weiter.
“Zusätzlich zur Nachricht bezüglich der Schließung der Strukturen für obdachlose Menschen (Container in der 4. Novemberstraße und Räume im Gebäude Maria Ward am Sandplatz), kommt nun die Nachricht vom Ende des Zentrums am Bahnhof hinzu. Die Stadtverwaltung hatte bis Juni diesen Jahres von Lösungen für die obdachlosen Menschen gesprochen, welche es noch nicht zu geben scheint – betont der ehemalige Vize-Bürgermeister Andrea Rossi. Die von Volontarius und River Equipe im direkten Auftrag des Landes (das auch Eigentümerin des ehemaligen Arbeiterheims ist) betriebene Einrichtung wird Ende dieses Monats geschlossen”, so die Grünen.
Der Grund: die mangelnde Eignung der Räume. Die Techniker des Landes haben bei einer im Mai durchgeführten Inspektion festgestellt, dass es nicht mehr möglich sein wird, eine Nutzungsgenehmigung der Räumlichkeiten zu erhalten. Dies bedeutet für die beiden Genossenschaften, dass sie die Struktur verlassen müssen.
Fazit: „Die 40 noch untergebrachten Personen werden nach Eppan verlegt, in das seit einiger Zeit geschlossene Aufnahmezentrum, das aus einer Reihe von einfachen Containern besteht”, sagt Gemeinderätin Marlene Messner, “darunter sind aber 16 Menschen, die in Meran und Umgebung eine feste Anstellung gefunden haben. Für letztere besteht die Gefahr, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren, weil sie nicht jeden Tag von Eppan nach Meran fahren können”.
„Von dieser Entscheidung betroffen sind nicht nur bei denjenigen, die ihren Arbeitsplatz und damit ein wirksames Mittel zur Integration verlieren werden“, betont Gemeinderat Toni Ladurner, „sondern auch die lokalen Unternehmen, die sie beschäftigt haben. Gerade in einer Zeit, in der viele Bereiche unserer Wirtschaft von Personalknappheit betroffen sind. Die Stadtverwaltung sollte daher aktiv werden und die ihr zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen.“
Die Grünen ersuchen Alleanza per Merano, Civica per Merano und die SVP, drei Lösungsvorschläge rasch zu prüfen. “Der erste Vorschlag”, erinnert Gemeinderätin Claudia Bellasi, “betrifft die Wiedereröffnung der derzeit leer stehenden Container, die bereits für den so genannten Kältenotstand verwendet wurden und die weit über 16 Personen aufnehmen können. Es wäre eine schnelle und einfache Lösung. Der zweite und dritte Vorschlag hingegen sehen vor, dass die Gemeinde ihre Sorgfaltspflicht zusammen mit dem Land wahrnimmt, um ungenutzte Räume, die dem Land gehören, zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel die Räumlichkeiten im ehemaligen Schülerinnenheim “Maria Ward” am Sandplatz, welche ebenfalls bereits für den Kältenotstand genutzt worden sind, und eines der Gebäude des Zarenbrunn-Komplexes in Obermais, welche ideale Bedingungen bieten.“
Die Meraner Grünen betonen abschließend, dass es auch an die Personen gedacht werden müsse, welche bisher am Zentrum am Bahnhof gearbeitet haben: “Sie könnten sinnvollerweise in einer der drei vorgeschlagenen Lösungen beschäftigt werden. Es besteht jedoch dringender Handlungsbedarf: um erfolgreiche Integrations- und Eingliederungsprojekte zu sichern, um die Nachfrage der lokalen Unternehmen nach wertvollen Arbeitskräften zu garantieren und am wichtigsten: um das Recht auf ein würdiges Leben für alle Menschen zu wahren.”