Diskurs über Merans Zukunft

Grüne kritisieren mögliche Schließung von Gärten und Handwerksbetriebe

Mittwoch, 08. Januar 2025 | 14:23 Uhr

Von: Ivd

Meran – Die Grünen Merans kritisieren die mangelnde Kommunikation seitens der Stadtverwaltung in Bezug auf die Schließung der Schrebergärten und die mögliche Teilenteignung des Steinmetzbetriebs Zanaga im Rahmen des Projekts zum Bau einer Wasserstofftankstelle direkt an der Friedhofsmauer.

Die Stadt hat die Schrebergärten geschlossen, darunter auch laut der Grünen den ersten und einzigen interkulturellen Garten Merans, ohne in kurzer Zeit einen alternativen Standort anbieten zu können. “Dieses Projekt des ersten und einzigen interkulturellen Gartens war ein konkretes Beispiel für gelebte Inklusion und Integration. Ich war selbst in einem Gartenteam dabei und habe erlebt, wie dieser interkulturelle Garten nicht nur für Migranten, sondern auch für uns Meranern einen großen Mehrwert geschaffen hat. Darüber hinaus leistete es einen wichtigen ökologischen Beitrag durch die Schaffung von Biodiversitätsinseln,” erklärt die Gemeinderätin Olivia Kieser.

Auch der Betrieb Zanaga, der seit über 45 Jahren besteht und eng mit dem öffentlichen Friedhofsdienst verbunden ist, befindet sich in einer schwierigen Lage. Trotz der Aussicht auf eine lediglich teilweise Enteignung bleiben viele Fragen und Bedenken offen. “Dieses Vorgehen zeigt wenig Wertschätzung für die lokalen Realitäten und ihren Beitrag zu unserer Gemeinschaft,” ergänzt die Gemeinderätin Claudia Bellasi. “Zudem belegen die Unterlagen, dass das aktuelle Gelände des Betriebs nicht direkt vom Bau der Anlage betroffen wäre. Warum also ein so schnelles und unbegründetes Räumungsverfahren durchsetzen?”

Fragen zur Standortwahl

„Das Projekt der Wasserstofftankstelle, das direkt neben dem Friedhof geplant ist, wirft nicht nur städtebauliche, sondern auch logistische Fragen auf. Das Gebiet wird bald durch zwei große Baustellen für den Bau neuer Unterführungen entlang der Bahnstrecke beeinträchtigt, was den Zugang einschränkt und die Aktivitäten in der Umgebung weiter erschwert.“, so die Grünen. “Ist dieser Standort wirklich der geeignetste für ein derart komplexes Projekt? Würde eine Verlagerung in das Kasernenareal nicht viele dieser Probleme vermeiden?”, fragen sich die Grünen weiterhin.

Wasserstoff: eine nachhaltige Wahl?

Abschließend regen die Meraner Grünen zur Diskussion über den tatsächlichen Nutzen von Wasserstoff im Mobilitätssektor an. Jüngste Studien zeigen, dass die Energieeffizienz von Wasserstoff für Straßenfahrzeuge deutlich geringer ist als die von Elektrofahrzeugen. “Die Herstellung von Wasserstoff erfordert deutlich mehr Energie, als damit direkt ein Elektrofahrzeug aufzuladen. Ist es wirklich sinnvoll, Millionen in eine Technologie zu investieren, die von der Wissenschaft zunehmend als weniger nachhaltig eingeschätzt wird?”, schließen die Grünen.

Bezirk: Burggrafenamt

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