Von: luk
Salurn/Bozen – Torfmoore sind sehr wichtige Ökosysteme für den Klimaschutz, auch laut UNO. Sie sind riesige Kohlenstoffsenken und fungieren als Filtersysteme, die CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und dauerhaft speichern. Es wird angenommen, dass Torfgebiete etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche ausmachen und damit der größte Kohlenstoffspeicher der Welt sind. Wird der Torf jedoch gestört und abgebaut, ist die Wirkung genau umgekehrt: Große Mengen CO2 werden aus dem Torf freigesetzt und gelangen in die Atmosphäre, was zum Treibhauseffekt und damit zum Klimawandel beiträgt. An diesen Umständ erinnern die Südtiroler Grünen.
Sie fordern: “Deshalb sollten die Torfstiche in Ruhe gelassen werden, auch jene im Südtiroler Unterland. Mit jedem gewonnenen Kubikmeter Torf, der größtenteils für die Champignonproduktion in ganz Italien verwendet wird, werden erhebliche Mengen an schädlichen Treibhausgasen freigesetzt. Wenn wir das Ziel Reduzierung der Erderwärmung ernst nehmen, können wir uns so was Klimaschädliches einfach nicht mehr leisten“, so Hanspeter Staffler und Brigitte Foppa nach einem Lokalaugenschein im größten Torfstich Italiens, nördlich von Salurn.
Die Grüne Fraktion bringt dazu in der nächsten Landtagssitzung einen von Hanspeter Staffler erstunterzeichneten Beschlussantrag ein. Darin fordert sie die Durchführung einer Studie zur Berechnung der tatsächlichen CO2-Emissionen des Torfabbaus in Südtirol, die Suche nach Alternativen durch den Verzicht auf Torf in öffentlichen Grünanlagen und eine Neubewertung der Konzessionen für den Torfabbau im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. Auch ein Beitrag wie dieser könne im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel entscheidend sein, so die Grünen.