Landesversammlung der Südtiroler Grünen in Meran

Grüne: Stärkere Rolle der Gemeinden im ökologischen Wandel notwendig

Samstag, 21. September 2024 | 16:25 Uhr

Von: lup

Meran – Bei der Landesversammlung der Grünen am Samstag in Meran stand die Rolle der Gemeinden als Motoren eines sozialen und ökologischen Wandels im Fokus. Dabei wurde deutlich: Die politische Arbeit in den Dörfern und Städten ist entscheidend für den Aufbau einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft. Die Menschen müssen gehört, die Demokratie gestärkt, ihre Ängste und Sorgen müssen ernst genommen werden.

Zentrales Thema des Tages war die grüne Gemeindepolitik: eine inklusive, innovative, transparente und konstruktive Politik. Es wurde darüber debattiert, wie die Gemeinden eine sozial inklusive Gesellschaft fördern können. Es geht dabei um die Lebensunterhaltungskosten, um die Wohnraumkrise, um den Druck, den die touristische Entwicklung auf die Lebensqualität vor Ort ausübt.

„Lokale Entscheidungen schaffen die Basis für das Vertrauen in die Demokratie“, erklärte Elide Mussner, Co-Sprecherin der Grünen Vërc. Sie unterstrich, dass gerade auf Gemeindeebene die Weichen für die Zukunft gestellt werden. „Die Menschen fühlen sich unsicher, weil sie das Gefühl haben, dass die Antworten auf die wichtigen Fragen einfach nicht kommen. Dabei ist es die Hauptaufgabe der Politik Entscheidung zu treffen. Wird nicht entschieden, fühlen sich die Menschen verunsichert, das ist Benzin auf das Feuer der Rechten, die leichte Lösungen für komplexe Probleme propagieren, Lügen laut ausschreien und es nicht scheuen von Klimahysterie zu sprechen, während unsere Nachbaren vom Hochwasser überschwemmt werden.”

Die Versammlung bot eine Plattform für grüne Gemeinderätinnen und Gemeinderäte aus ganz Südtirol. Paul Rösch, ehemaliger Bürgermeister von Meran, zeigte eindrucksvoll  auf was Grüne alles bewegen können, wenn sie in an der Regierung sind. Eine inklusive Politik, ohne ethnische Barrieren an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet. Julia Dalsant, Sprecherin der Grünen Gemeinderatsfraktion Meran berichtete, wie die Meraner Grünen die Menschen einbinden.

“Politik machen wir nämlich nicht für uns oder der Politik willen, sondern für die Menschen und das Stück Erde auf dem wir leben.”, so Dalsant. Greta Klotz berichtete, wie es ihre ökosoziale Bürgerliste Pro Eppan Appiano mit viel Informationsarbeit schafft, öffentlichen Druck aufzubauen und so partizipative Prozesse in Gang gebracht werden können. Chiara Rabini, Bozner Stadträtin bestätigt: „Partizipative Prozesse sind essenziell: Die Menschen haben das Recht, gehört zu werden, und die Verwaltungen die Pflicht, zuzuhören“. Hanspeter Niederkofler, langjähriger grüner Gemeinderat und Fraktionsprecher in Bruneck, betonte die Notwendigkeit, die Gemeinden als Katalysatoren des Wandels zu stärken und sich nicht entmutigen zu lassen; steter Tropfen höhlt den Stein. „Unser Ziel ist klar: Eine ökologische Wende, die niemanden zurücklässt“, sagte Co-Sprecher Luca Bertolini. „Sowohl kleine als auch große Zentren spielen eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer Zukunft, in der soziale und ökologische Gerechtigkeit Hand in Hand gehen.“

Vor dem Hintergrund zahlreicher Herausforderungen, von der Wohnungskrise bis zu hohen Lebenshaltungskosten und der Mobilität, machten die Grünen deutlich, dass die Gemeinden Unterstützung brauchen. Ohne politische und wirtschaftliche Hilfe können die Gemeinden ihre Rolle als Garanten einer hohen Lebensqualität nicht erfüllen. Deshalb dürfen unsere Gemeindeverwaltungen nicht allein gelassen werden, sondern brauchen Unterstützung bei der Bewältigung dieser komplexen Aufgaben – im Interesse des Gemeinwohls und einer nachhaltigen Entwicklung.

Bezirk: Burggrafenamt

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