Richtiger Umgang mit Kunststoffabfällen

Grüne stellen Flyer zur Kreislaufwirtschaft vor

Donnerstag, 23. Januar 2025 | 14:45 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Heute stellte die Umweltgruppe der Bozner Grünen in einer Pressekonferenz eine Initiative vor, die die Kreislaufwirtschaft fördern und Bürger über die Bedeutung bewährter Ansätze wie Reduzieren, Recyceln, Wiederverwenden und Verwerten informieren soll – insbesondere im Bereich Kunststoff.

Der Flyer, der von der Umweltgruppe unter dem Titel: „Ich trenne – Kunststoffverwirrung: Korrekte Identifizierung & Trennung “ erstellt wurde, soll die Bürger den Umgang mit Abfällen sensibilisieren. Anhand von Beispielen rund um Kunststoff, eines der ihrer Ansicht nach dringendsten Umweltprobleme unserer Zeit, werden Lösungsansätze aufgezeigt, um die notwendigen Ziele für eine nachhaltige Zukunft zu erreichen. Der Flyer dient als Impuls, die Prozesse der Kreislaufwirtschaft weiter zu verbessern, so die Grünen.

Sie meinen: „Die Kreislaufwirtschaft ist die Grundlage für einen nachhaltigen Umgang mit den begrenzten Ressourcen unserer Erde, die wir immer stärker beanspruchen.“

Aus dem Inhalt des Flyers: 

Reduzieren 

Der wichtigste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit ist nach Ansicht der Grünen, unnötige Produkte und Materialien gar nicht erst in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Der Kauf von Einwegprodukten und überflüssigen Verpackungen, insbesondere aus Kunststoff, sollte vermieden werden. Ein bewusster Konsum von langlebigen und hochwertigen Produkten reduziere nicht nur Abfälle, sondern entlaste auch die städtischen Entsorgungsdienste, die heutzutage rund um die Uhr im Einsatz seien.

Kunststoffprodukte seien häufig Einwegartikel oder hätten eine kurze Lebensdauer, blieben jedoch fast ewig in der Umwelt bestehen. Ihre Nutzung müsse stark reduziert und das Recycling effizient gestaltet werden.

Recyceln 

Bozen hat eine solide Infrastruktur und ein gut organisiertes Abfallmanagement. Dennoch gibt es nach Ansicht der Grünen großes Potenzial, die Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen. Besonders wichtig ist ihnen, die Qualität der getrennten Sammlung zu steigern, damit die Recyclingquote verbessert werden kann. Dazu sei es notwendig, dass Abfälle sauber und korrekt getrennt in die Sammelbehälter gelangen.

„Hilfreich dabei ist die App „Junker“, die Bürgern einfach zeigt, wie Abfälle richtig entsorgt werden. Eine stärkere Nutzung der App kann sicherstellen, dass Abfälle in optimalem Zustand recycelt werden können – sei es über die Straßensammelbehälter oder das Recyclingzentrum in der Mitterhoferstraße“, so die Grünen.

Wiederverwenden 

Alles, was wir besitzen, kann in anderen Händen neues Leben finden. Das Wiederverwendungszentrum in der Coministraße und Initiativen wie Wiederverwendungstage und Sperrmüllfeste sind daher hervorragende Möglichkeiten, um Gebrauchsgegenstände weiterzugeben und ihre Nutzungsdauer zu verlängern, finden die Grünen. Sie setzen sich für den Ausbau solcher Einrichtungen ein: Sie schlagen vor, das bestehende Recyclingzentrum zu erweitern, einen zweiten Standort in einem anderen Stadtteil zu schaffen und gut erhaltene Gegenstände direkt im Recyclingzentrum in der Mitterhoferstraße zu sammeln.

Verwerten 

Reparieren und Wiederaufbereiten von Produkten reduziert nicht nur Abfälle, sondern schont wertvolle Ressourcen und unterstützt die lokale Wirtschaft. „Jede Reparatur ist ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit! Bereits bestehende Initiativen sollen gestärkt und neue Maßnahmen zur Förderung eines verantwortungsvollen Konsums geschaffen werden.“

Müllverbrennungsanlage und Fermentierungsanlage 

Die Müllverbrennungsanlage in Bozen verarbeitet Restabfälle. Dennoch bleibt laut der Grünen eine Reduzierung dieser Abfälle wünschenswert, da etwa 30 Prozent des verbrannten Volumens als Rückstände zurückbleiben und entsorgt werden müssen.

Die Fermentierungsanlage in Lana, die Bioabfälle verarbeitet, ist technisch und organisatorisch vorbildlich. Die Umweltgruppe spricht sich für die Nutzung von Papiertüten zur Sammlung von Bioabfällen aus und lehnt den Einsatz von Bioplastiktüten ab, da diese mit den Verarbeitungszeiten der Anlage nicht kompatibel sind.

Mikroplastik 

Mikroplastik wurde bereits in menschlichen Organen und im Blut nachgewiesen. Diese winzigen Partikel gelangen durch Atmung und Nahrungskette in unseren Körper – ein weiterer Grund, den Plastikverbrauch zu reduzieren, finden die Grünen abschließend.

Bezirk: Bozen

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