Von: mk
Bozen – 30 Organisationen gehen heute auf die Straße, um gesunde Umgebung und saubere Luft anzumahnen. Die Südtiroler Grünen unterstützen das Anliegen. „Seit jeher und erst recht im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen“, erklärt die Partei in einer Aussendung.
In der „vielfach inhaltsleeren Vorwahlzeit“ sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass das florierende Bild, das Landeshauptmann Arno Kompatscher von seiner ersten Amtszeit zeichne, mehrere „Schattenseiten“ habe.
„Die Proteste reichten seit 2014 Jahren vom Kindergartenpersonal über die Busfahrer bis hin zur Ärzteschaft. Im Feld der Arbeitsbeziehungen ist dringend zu handeln und wir hoffen auf beherzteres Vorgehen der Stocker-Nachfolge“, erklären die Grünen.
Zweites Stiefkind der ablaufenden Legislaturperiode sei die Umwelt. „Nach langem Dämmerschlaf kam erst in den letzten Monaten ein laues Erwachen, als die Stickoxidwerte das Land und den Landesrat aufschreckten“, erklären die Grünen.
Wenige Themen hätten die Menschen mehr bewegt als die Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft auf Gesundheit und Umwelt. Die Grünen fordern eine stärkere Förderung der biologischen Landwirtschaft, ein Hinarbeiten auf ein pestizidfreies Südtirol und sofortigen Verzicht auf Glyphosat im öffentlichen Raum.
Das „bereits genügend lärm- und schadstoffgeplagte Südtirol“ ersticke außerdem im Verkehr. Die Grünen fordern in diesem Bereich „dringende verkehrspolitische Maßnahmen in Absprache mit den Nachbarländern, eine Deckelung des Lkw-Verkehrs, die Anhebung der Maut und überfällige Geschwindigkeitsbegrenzungen“.
Im Tourismus seien die Grenzen des Wachstums erreicht. Die Grünen fordern die „Wiedereinführung der Bettenobergrenze, das Hinarbeiten auf sanften Tourismus und die Entwicklung von Südtirol als Klima-Destination“.
„Auf die vor fünf Jahren angekündigte Veränderung warten wir vergebens – es ist daher fünf vor zwölf. Die Gesundheit der Menschen in Südtirol und die Bedürfnisse von Natur und Umwelt müssen spätestens jetzt in den Mittelpunkt des politischen Handelns rücken. Denn sie sind eine der wichtigsten Grundlagen für Lebensqualität und Wohlbefinden“, betont die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa.