Von: luk
Bozen – Die Grünen im Südtiroler Landtag äußern sich zum Abgang des Generaldirektors der Sanität und rufen dazu auf, tiefere Probleme zu beseitigen.
“Der Abgang von Generaldirektor Schael erfolgt nun zügig und zu teuren Konditionen, verlangt aber vor allem nach sachlicher Ursachenforschung: Herr Schael hat vieles verbockt und trägt etwa die Gesamtverantwortung für den knapp vermiedenen Versicherungs-GAU Ende Juni, der aber auch technische Ursachen auf anderen Ebenen hat. Auch sein Führungsstil und die Unfähigkeit, in drei Jahren wichtige Baustellen zu beseitigen (IT-Situation, Wartezeiten, Ärztemangel), liegen in der Verantwortung von Dr. Schael. Neben der politischen und medialen Schelte gibt es allerdings auch Kommentare engerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von Schaels zupackender Art und Lösungsorientierung berichten”, so die Grünen.
“Daher sollte neben der unstrittigen Verantwortung des Generals auch nach strukturellen, langfristig angelegten Defiziten gesucht werden, die in anderen Bereichen (wie etwa systemimmanenten Intrigen) und bei der Landesregierung selbst liegen – und die sich daher auch dann nicht lösen werden, wenn Schael kostenaufwändig ersetzt sein wird. In jedem Fall zu vermeiden ist eine politische Nachbesetzung aus der Riege politisch genehmer, hochrangiger Beamter. Die wenig glückliche Hand der Landesregierung bei der Besetzung wichtiger Positionen von der Landes- Kommunikationsbeauftragten bis zur Denkmalpflege ist sattsam bekannt; daher muss Qualifikation unbedingt Vorrang haben vor politischer Botmäßigkeit”, heißt es abschließend.