Von: mho
Bozen/Rom – Zu den eindeutigen Wahlverlierern gehören auch das linke Wahlbündnis „Liberi e Uguali“, für das der Grüne Spitzenkandidat Norbert Lantschner angetreten ist. Laut aktuellem Auszählungsstand hat die ökosoziale Allianz die Drei-Prozent-Hürde nur knapp geschafft und bleibt damit deutlich unter den Erwartungen. Die Stimmen dürften laut Berechnungen nur für elf bis 19 Parlamentssitze reichen.
Trotz eines im nationalen Vergleich etwas besseren Ergebnisses blieben auch die Südtiroler Grünen unter ihren einst vielversprechenden Umfragewerten. Für den Umwelt-Guru Norbert Lantschner wird es jedenfalls sehr unwahrscheinlich, die Nachfolge von Florian Kronbichler antreten zu können.
Co-Sprecher Planer: „Bedenklicher Rückgang der Wahlbeteiligung“
Kritisch beurteilt der Grünen-Co-Sprecher Tobias „Tobe“ Planer gegenüber Südtirol News vor allem den starken Rückgang der Wahlbeteiligung in den ländlichen Gemeinden. „Ein Rückgang von teils 15 bis 20 Prozent ist schon hart und demokratiepolitisch sehr bedenklich“, warnt Planer in einer ersten Reaktion.
Mitschuld an der sinkenden Wahlquote hierzulande würden auch die deutschen Rechtsparteien tragen, sprich Freiheitlichen und Süd-Tiroler Freiheit. Diese hätten laut Grünen mit ihren eindeutigen Aufrufen an die Bevölkerung, den Urnen fernzublieben oder einen weißen Stimmzettel abzugeben, der Südtiroler Volkspartei praktisch in die Hände gespielt.
Grünen trotzdem zuversichtlich für die Landtagswahlen
Italienweit erklärt sich Planer das schlechte Wahlergebnis mit der mangelnden Sichtbarkeit von „Liberi e Uguali“ als vierter großer Block neben Berlusconis Rechts-Allianz, der populistischen 5-Sterne-Bewegung und dem Partito Democratico. „Wir haben als einzige einen themenbezogenen Wahlkampf gemacht und nicht nur mit Parolen um uns geworfen. Dies scheint bei den Italienern nicht gut angekommen zu sein“, so Planer.
Was die anstehenden Landtagswahlen betrifft, sind die Grünen allerdings optimistisch. „Wir bleiben unserem ökosozialen Auftrag treu und gehen zuversichtlich in den Landtagswahlkampf”, gibt sich der Co-Sprecher guter Dinge.