Grünen lehnen Pläne zur Verlegung des Nordrings ab

Von: Ivd

Ahrntal. – Die Grünen hatten bereits kritisiert, dass im Gemeindeentwicklungsprogramm das Projekt zur Verlegung des Nordrings zu weit Richtung Ahr gerückt war. „Was nun bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch als aktueller Planungsstand präsentiert wurde, bestätigt unsere Befürchtungen und ist ein vollkommen falscher Ansatz“, so die Grünen.

Die neue Variante lasse den zukünftigen Nordring entlang der Ahr und damit am Natura-2000-Gebiet „Ahrauen“ verlaufen, so die Grünen weiter. Die Rienzfelder würden zusätzlich von einer neuen Ausfahrt durchschnitten. „Damit werden nicht nur die Ahrauen gestört, sondern auch die Felder zwischen Rienzfeldstraße und Ahr in den urbanisierten Bereich eingeschlossen mit dem klaren Risiko, dass mittelfristig die gesamte Fläche in Gewerbegebiet umgewandelt wird und sich die Industriezone bis an die Ahr ausbreitet, auch weil das Gebiet innerhalb der Siedlungsgrenze liegt. Das widerspricht sämtlichen Vorgaben bezüglich Begrenzung des Bodenverbrauchs und Verhinderung einer ausufernden Verbauung.“

Beim neuen Nordring-Abschnitt selbst liegt das Augenmerk auf Beschleunigung und maximalem Verkehrsfluss. „Er weist die Merkmale einer Schnellstraße auf, nicht die eines städtischen Rings.“ Damit werde eine weitere Zunahme des Verkehrs auf der Ahrntaler Staatsstraße forciert, was den Bemühungen um die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und damit den Zielsetzungen des Landesplans für nachhaltige Mobilität zuwiderliefe, so die Grünen. „Das Projekt widerspricht auch klar den Prinzipien, die in diesem Plan für Straßen-Neubauten festgelegt sind, etwa dass keine Kapazitätssteigerung zu erfolgen hat und invasive Infrastrukturen zu minimieren sind.“

„Wenn die konkrete Infrastruktur-Planung dermaßen gegen die urbanistischen, klima- und mobilitätspolitischen Zielsetzungen verstößt, führt man sämtliche Landespläne ad absurdum.“ Die Grünen haben eine Verlegung des Nordrings hinter die Industriezone immer befürwortet, aber der Ring müsse ihrer Ansicht nach am Rand der Industriezone verlaufen und diese Richtung Rienzfelder und Ahr abschließen. Das aktuelle Projekt lehnen sie daher entschieden ab.