Von: mk
Bozen – Etwa 50 Paare pro Jahr brauchen eine Eizellen- oder Samenspende, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Nun soll der Zugriff auf Spenderbanken möglich werden.
Die Südtiroler Landesregierung hat am gestrigen Dienstag grünes Licht für die Zusammenarbeit mit einem privaten akkreditierten Zentrum für die Bereitstellung von Ei- und Samenzellen zur heterologen Befruchtung gegeben.
Wenn sich ein Kinderwunsch nicht erfüllt, steht betroffenen Paaren dank der modernen Medizin eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten offen: Seit der Verabschiedung der neuen Richtlinien für die künstliche Befruchtung in Südtirol im Jahr 2015 soll dabei auch auf eine Samen- oder Eizellenspende eines Dritten zurückgegriffen werden können. „Der Wunsch nach Kindern und nach einer eigenen Familie ist zutiefst menschlich“, zeigt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker Verständnis dafür, dass Südtiroler Paare oftmals alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen und sich an das Landeszentrum für medizinisch-assistierte Fortpflanzung in Bruneck wenden.
Laut einer Erhebung sind etwa 50 betroffene Paare jährlich an der Möglichkeit der so genannten heterologen medizinisch-unterstützten Befruchtung interessiert. „Angesichts dieses geringen Bedarfes ist die Zusammenarbeit mit einer privaten Einrichtung für Endokrinologie und Reproduktion am sinnvollsten“, erklärt Landesrätin Stocker. Daher ermächtigt die Landesregierung mit ihrem heutigen Beschluss den Südtiroler Sanitätsbetrieb dazu, eine Vereinbarung mit einem autorisierten, akkreditierten und zertifizierten Zentrum zu schließen, um dadurch Zugriff auf entsprechende Spenderbanken in Europa zu erhalten. Dabei würde der private Partner für den Sanitätsbetrieb alle strengen, rechtlichen Vorgaben für die Einfuhr und die Lagerung der benötigten Samen- und Eizellen erfüllen.