Von: mk
Bozen/Brenner – Der Berufungsprozess gegen 63 mutmaßliche Anarchisten, die sich bei Ausschreitungen am Brenner beteiligt haben, ist heute in Bozen abgeschlossen worden. Die Gegend rund um das Gericht war abgeriegelt.
Zu den gewaltsamen Protesten ist es bekanntlich am 7. Mai 2016 gekommen. Österreich hatte zuvor angekündigt, aus Angst vor Flüchtlingen die Grenze am Brenner schließen zu wollen. Die Maßnahme wurde jedoch nie umgesetzt.
Daraufhin haben sich Anarchisten aus unterschiedlichen italienischen Regionen am Brenner versammelt und randaliert. Die Demonstration artete in Chaos aus.
In der ersten Instanz wurden die 63 Angeklagten zu insgesamt 166 Jahren Haft verurteilt. Wie Alto Adige online berichtet, wurde die Anzahl der Jahre auf 129 leicht reduziert.
Für die einzelnen Betroffenen schwanken die Haftstrafen zwischen einem Minimum von fünf Monaten und einem Maximum von fünf Jahren. Die Palette der Anschuldigungen reicht von Widerstand gegen die Staatsgewalt über Sachbeschädigung und Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes bis hin zu aufrührerischer Versammlung.
Wie bereits das Gericht in der ersten Instanz entschieden hat, wurden auch im Berufungsverfahren die Anklagen wegen Plünderung und Verwüstung fallengelassen.