Trotz des Krieges wollen Hamas-Terroristen nicht einlenken

Hamas lehnt jüngsten Vorschlag für Waffenruhe ab

Freitag, 18. April 2025 | 05:05 Uhr

Von: APA/dpa

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung der verbliebenen Geiseln und eine neue Waffenruhe stecken fest: Die islamistische Gruppe hat Berichten zufolge den jüngsten israelischen Vorschlag abgelehnt. Grund sei, dass er kein Ende des Kriegs vorsehe, meldeten israelische Medien unter Berufung auf den ranghohen Hamas-Funktionär Khalil al-Hayya.

Laut “Jerusalem Post” sieht der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause vor. Die Hamas werde keinen Teilvereinbarungen zustimmen, sagte al-Hayya dazu. Man sei allerdings bereit, über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln, das die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen und Zusagen für den Wiederaufbau umfasse.

“Die Äußerungen der Hamas zeigen, dass sie nicht an Frieden, sondern an ständiger Gewalt interessiert ist”, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, James Hewitt. “Die Bedingungen der Trump-Regierung haben sich nicht geändert: die Geiseln freilassen oder die Hölle erleben.”

“Tore der Hölle öffnen”

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich forderte eine weitere militärische Eskalation im Gazastreifen. “Es ist an der Zeit, der Hamas die Tore der Hölle zu öffnen und die Kämpfe zu intensivieren, bis der Gazastreifen vollständig besetzt, die Hamas vernichtet und Präsident (Donald) Trumps Plan zur freiwilligen Ausreise der Bewohner von Gaza in andere Länder umgesetzt ist”, schrieb er auf der Nachrichtenplattform X.

Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor rund einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Deals hatten einigen können. Die Hamas fordert die Umsetzung einer zweiten Phase des Abkommens, die ein Ende des Kriegs und den Abzug der israelischen Soldaten vorsieht. Sie sollte ursprünglich Anfang März beginnen. Nach israelischen Informationen werden derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten.

Bericht: US-Regierung zieht Hunderte Soldaten aus Syrien ab

Die US-Regierung soll einem Medienbericht zufolge unterdessen damit begonnen haben, Hunderte Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2.000 auf etwa 1.400, berichtete die “New York Times” unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.

Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen. Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert. Der IS beherrschte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich seitdem aber international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an.

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