Viele Gesieln noch in den Händen der Terrororganisation

Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Samstag, 04. Januar 2025 | 22:57 Uhr

Von: APA/dpa

Die islamistische Hamas hat israelischen Medienberichten zufolge ein weiteres Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Die junge Soldatin (19) war bei dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 von ihrem Einsatzort Nahal Oz am Grenzzaun zum Gazastreifen entführt worden. Sie gehörte zu den militärischen Beobachtertruppen, die vor dem Hamas-Angriff Vorgesetzte vergeblich vor verdächtigen Aktivitäten im Gazastreifen gewarnt hatten.

Die Familie der Geisel gab zunächst keine Genehmigung, das dreieinhalbminütige Video zu zeigen oder seinen Inhalt wiederzugeben. Nur ein Standbild wurde veröffentlicht, wo auf Arabisch steht: “Ich bin seit mehr als 450 Tagen eine Gefangene in Gaza.” Das würde bedeuten, dass die Aufnahme vor Kurzem gemacht wurde. Unter welchen Umständen das Video entstand, ist unbekannt. Die Frau trägt dunkle Kleidung, der Hintergrund des Videos ist komplett schwarz.

Israel kritisiert psychologische Kriegsführung

Die Hamas hat bereits wiederholt Videos von Geiseln veröffentlicht, was Israel als psychologische Kriegsführung anprangert. Angehörige und Freunde der Geiseln sowie Demonstranten haben Regierungschef Benjamin Netanyahu vorgeworfen, mit immer neuen Forderungen eine Waffenruhe mit der Hamas und damit die Freilassung der Geiseln zu torpedieren.

Netanyahu bestreitet das. Seine Politik hat er aber auch nach früheren Geiselvideos nicht geändert. Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe kommen den Berichten zufolge nur langsam voran.

Erneut Demo für Geisel-Deal

Samstagabend demonstrierten in Israel erneut Tausende Menschen für einen Geisel-Deal und gegen die Regierung Netanyahu. “Ich werde nie die Hand vergessen, die mein Leben rettete”, sagte Almog Meir Jan, den das israelische Militär im vergangenen Juni aus der Gefangenschaft der Hamas befreit hatte, bei einer Kundgebung in Tel Aviv.

“Die Hand, die den Geiseln und ihren Familien entgegengestreckt wird, ist der Deal, der unterschrieben werden muss”, fügte er hinzu, wie die Tageszeitung “Times of Israel” berichtete. “Der Deal, um ihr Leben, um unser aller Leben zu retten.” Weitere Kundgebungen fanden unter anderem in Jerusalem und in Haifa statt.

Im Anschluss an die Kundgebung in Tel Aviv kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Sechs Menschen seien festgenommen worden, berichteten Medien.

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