Von: mk
Bozen – Der Landesbeirat für Chancengleichheit setzt sich seit Jahren gegen Hass im Netz ein. Hass sei keine Meinung, sondern ein Zeichen von mangelnder Diskussionskultur. Diverse Studien haben herausgefunden, dass dieser Online-Hass überwiegend männlich ist und fast 80 Prozent der Kommentare von Männern geschrieben wird. Die Opfer hingegen seien, wie – Landesrätin Martha Stocker – vornehmlich weiblich, erklärt Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer.
Seit 2013 ist die Landesrätin Martha Stocker unter anderem für die Agenda Chancengleichheit zuständig. „Dies ist eine ihrer zahlreichen schwierigen und umfassenden Aufgabenbereiche. Martha Stocker ist vor dieser Mammutaufgabe nicht zurückgeschreckt, sondern hat in den letzten Jahren einen großen Einsatz und viel Mut bewiesen. Nationale Vorgaben und Entscheidungen haben die Arbeit zusätzlich erschwert“, erklärt der Landesbeirat.
Trotz zahlreicher Hürden habe sich Stocker in ihrer langen politischen Laufbahn in unermüdlichem Einsatz stets um die Belange der Heimat und der Bevölkerung gekümmert und auch frauenpolitisch wichtige Weichen gestellt und entscheidende Gesetze, wie z.B. das Gleichstellungsgesetz aktiv vorangebracht.
„Es kann deshalb nicht weggeschaut werden, wie mit der Entscheidung der Landesrätin bei den nächsten Wahlen nicht mehr anzutreten, in der Öffentlichkeit umgegangen wird. Als durch und durch politischer Mensch ist Martha Stocker die Entscheidung sicherlich nicht leichtgefallen, obwohl es sie zu respektieren gilt. Zahlreiche Menschen habe ihre Meinung dazu in den sozialen Medien kundgetan. Was aber zu lesen war, waren gedruckter Hass, abwertende Kommentare, Gehässigkeit und Anfeindungen. Bedrückend für die Leserinnen und Leser, leider Normalität für viele Politikerinnen. Sie werden im Netz gezielt mit Worten und Bildern abgewertet“, erklärt Oberhammer.
Bei Anfeindungen gegenüber Politikerinnen gehe es oft um Machtausübung durch ein Zurückdrängen in die Objektrolle. „Menschen, die solche Hasskommentare schreiben, sollten nicht vergessen, dass auch Politikerinnen Menschen sind wie du und ich und einen respektvollen Umgang verdient haben!“, betont Oberhammer abschließend.