Von: luk
Wipptal – Im Wipptal sind derzeit viele Bürger in großer Sorge. Sie haben Angst, dass am 1. Jänner, wenn Hausarzt Dr. Wilhelm Seppi seinen Ruhestand antritt, ohne Vertrauensarzt dastehen.
Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, ist diese Sorge nicht ganz unbegründet. Tatsächlich können die übrigen Basisärzte nur wenige der Patienten übernehmen.
Derzeit arbeitet der Sanitätsbetrieb aber mit Hochdruck an einer Lösung: Zwischenzeitlich soll die erlaubte Zahl an Patienten pro Arzt erhöht werden.
Im Wipptal gibt es schon seit Längerem zu wenig Hausärzte. Doch aktuell spitzt sich die Situation zu.
Im Oktober ist Dr. Konrad Wieser in Pension gegangen. Im Herbst konnte eine Hausarzt-Stelle mit Dr. Giuliana Bettini besetzt werden, allerdings nur auf zwölf Monate befristet, da sie keinen Zweisprachigkeitsnachweis hat. Ihr Kontingent an Patienten ist bereits voll.
Mit der anstehenden Pensionierung von Dr. Seppi stehen dann die meisten seiner knapp 1300 Patienten ohne Vertrauensarzt da. Nur einige wenige Plätze sind bei anderen Hausärzten frei.
Ausdem Gesundheitsbezirk Brixen hört man, dass sehr wohl versucht worden sei, dem Hausärztemangel frühzeitig zu begegnen, doch kein Arzt sei bereit gewesen, eine Stelle im Wipptal anzunehmen.
Im Gesundheitsbezirk arbeite man mit Hochdruck an einer Lösung. Geplant ist, dass mit einer Sonderregelung zwischenzeitlich die zulässige Zahl an Patienten (bisher 1575 ansässige Patienten) pro Hausarzt erhöht wird.
Damit dies möglich ist, muss der Betriebsbeirat, dem auch die Gewerkschaften angehören, ein positives Gutachten abgeben, so die „Dolomiten“. Für heute Abend wurde dazu eine Dringlichkeitssitzung einberufen.
Den Patienten von Dr. Seppi wird geraten, noch bis nach dem 1. Jänner abzuwarten. Eine Lösung werde gesucht. Niemand bleibe ohne medizinische Betreuung.