Von: mk
Bozen/Terlan – Am 10. März jährt sich zum 59. Mal der tibetanische Volksaufstand gegen die chinesische Besatzungsmacht. Aus Solidarität und für die Menschenrechte hat der Südtiroler Heimatbund auch dieses Jahr vor dem Eingang einer Südtiroler Gemeinde mit einem deutschen und einem italienischen Plakat auf das Schicksal des Volkes „auf dem Dach der Welt“ hingewiesen. Heuer war Terlan an der Reihei. Die SHB-Abordnung wurde auch von Bürgermeister Klaus Runer empfangen.
Tibet ist seit 1950 ein von China besetztes Land. Klöster und Kulturgüter wurden zerstört, Mönche und Nonnen getötet. Um auf das Drama Tibets aufmerksam zu machen, erfolgten in den letzten Jahren mehr als 150 schreckliche Selbstverbrennungen für Freiheit, Selbstbestimmung und die Rückkehr des Dalai Lama. Der Dalai Lama hat nach der Flucht ins indische Exil in Dharamsala, eine demokratische Regierung aufgebaut und versucht, das Leid der Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets zu mindern sowie internationale Unterstützung für die Sache Tibets zu gewinnen. Für seinen unermüdlichen Einsatz, mit gewaltlosen Mitteln und durch Dialog eine Lösung für das Tibetproblem zu finden, erhielt der Dalai Lama 1989 den Friedensnobelpreis. In seinem Fünf-Punkte-Friedensplan forderte er neben der Einhaltung der Menschenrechte, den Schutz der Umwelt Tibets und die Aufnahme von ernsthaften Verhandlungen über den künftigen Status Tibets.
Angesichts der anhaltenden Willkür und der Unterdrückung des tibetischen Volkes durch die Regierung Chinas sei es wichtig, gerade jetzt ein Zeichen zu setzen, so der Heimatbund.
Anlässlich der jährlich seit 1996 weltweit stattfindenden Flaggenaktion wird auch in Mitteleuropa – in Frankreich, Italien, Luxemburg, Ungarn, Tschechien, in der Schweiz und in Liechtenstein, in Österreich und Deutschland – bereits in tausenden Städten zwischen 6. und 13. März für Tibet die Fahne gehisst.
„Wir senden damit ein Signal an die chinesische Regierung und auch an die europäischen Regierungen, sich kritisch zu der chinesischen Tibet-Politik und den Menschenrechtsverletzungen zu äußern. In Südtirol darf leider an den Rathäusern keine tibetische Fahne aufgehängt werden. Die Fahnenstangen dürfen nur für die staatlich verordneten Fahnentage verwendet werden“, erklärt der Heimatbund. Deshalb konnten die Vertreter des SHB nur mit einem Plakat beim Eingang zum Rathaus seine Solidarität mit dem fremdbestimmten Tibet aufzeigen.
„Wir bedanken uns vielmals bei Klaus Runer, Bürgermeister von Terlan, der die SHB-Abordnung, auch wenn die Gemeinde am Samstag geschlossen ist, empfangen hat“, betont Obmann Roland Lang.