Bozens Abrutsch Alarmsignal für ganz Südtirol – ein Kommentar

Herber Denkzettel

Donnerstag, 24. Oktober 2024 | 01:00 Uhr

Von: ka

Bozen – Jahrelang war es Südtirols Landeshauptstadt gewohnt, in der Rangliste zur Lebensqualität (‘BenVivere’) von Avvenire ganz oben zu stehen. Genau deshalb fällt es jetzt umso deutlicher auf, dass Bozen neun Plätze verloren hat. Manche, die ein zwiespältiges Verhältnis zur Landeshauptstadt pflegen, könnten sich vielleicht heimlich darüber freuen, aber Bozens Abrutsch ist nichts weniger als ein Alarmsignal für das ganze Land.

stnews/luk

Seit dem tiefen Fall ist offensichtlich, dass die Kluft zwischen Südtirols Anspruch, “lebenswerteste Alpenregion” zu sein, und der Wirklichkeit immer größer wird. Bis weit in den Mittelstand hinein können sich viele Südtiroler Südtirol kaum mehr leisten. Zudem trübt der auch von Avvenire beobachtete Verlust von Sicherheit die Lebensfreude der Einheimischen. Hinzu gesellen sich Umweltprobleme und andere größere und kleinere Missstände.

APA/APA/AFP/MARCO BERTORELLO

Wie man es hingegen richtig macht, zeigen Kleinstädte wie Siena und insbesondere Pordenone. Über die weltbekannte Kulturstadt bräuchte man nicht weiter lobende Worte verlieren, jedoch um festzustellen, was in Siena besser läuft, genügen wenige Blicke. Obwohl Siena von Touristen regelrecht überrannt wird, schafft man es in der Toskana offenbar dennoch, die Einheimischen in den Mittelpunkt des städtischen Lebens zu stellen und ihnen ein lebens- und leistbares Siena zu gewährleisten.

iStock/Robert Pavsic

Pordenone hingegen ist eine hierzulande noch fast unbekannte Perle mit vielen Sehenswürdigkeiten und einem städtischen Sozialleben, das vorbildhaft wirkt. Pordenone kennzeichnen eine recht hohe Sicherheit, eine prosperierende Wirtschaft, aber ganz besonders die Ausgewogenheit, die zwischen dem Freiraum für das gesellige Leben der Einheimischen und dem Tourismus herrscht. Trotz des Reichtums der Region Friaul-Julisch Venetien bleibt dabei das Leben erstaunlicherweise leistbar. “Wie schaffen die das?”, werden sich viele Südtiroler fragen. Man könnte sich bei den Friulanern druchaus ein paar Dinge abschauen.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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20 Kommentare auf "Herber Denkzettel"


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65Wendi
65Wendi
Tratscher
3 Tage 6 h

Wenn Missstände Tod geschwiegen werden heißt das nicht das es sie nicht gibt ,siehe Deutschland , ja nicht das Kind beim Namen nennen

info
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Kinig
3 Tage 3 h

Gut, nennen wir die Kinder beim Namen:
– Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf: Dies auch dank einer Steuerpolitik für Reiche
– Nach wie vor wird eine Wirtschaftspolitik gefahren, die unseren Planeten direkt in den Abgrund führt
– Menschen werden von russlandaffinen rechtspopulistischen Parteien aufgehetzt und fallen auf deren Weltbild hinein
– Auch an den Außengrenzen werden täglich europäische Werte verraten und Menschen rechtswidrig in den Tod getrieben
Sonsr noch ein paar Missstände, die nie besprochen werden?

N. G.
N. G.
Kinig
3 Tage 2 h

Die Missstände die du meinst sind hoffnungslos übertrieben denn die hats all die Jahre vorher auch gegeben als sie noch an erster Stelle lagen.
Übrigens, mach dich mal schlau was da bewertet wird. Grins

Hustinettenbaer
2 Tage 22 h

@65Wendi
Das Artikelthema lautet “Bozens Abrutsch…”.
Du glaubst an intransparente Abrutsch-, Aufstiegs-…Ratings ?
(In diesem Fall von der katholischen Kirche.
Man sollte immer den Rating-Ersteller hinterfragen. Wer, welche Datenquellen, Bewertungskriterien und Gewichtung. Ohne Offenlegen ist Misstrauen angesagt.)

Ja, Missstände müssen beim Namen genannt werden.
Was wird denn totgeschwiegen ?
Kannst Tag für Tag lesen, kommentieren: kriminelle Ausländer und Inländer, Pizza und Kokain, Untergang des Abendlands etc.

https://de.wikipedia.org/wiki/Avvenire

Lex
Lex
Superredner
1 Tag 3 h

Ihr glaubt doch nicht wirklich einer Studie, die nicht mit wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt wurde, sondern nur ein Marketinggag einer Zeitung ist?

horst777
horst777
Tratscher
2 Tage 18 h

Ich finde unser Land zum kotzen. Das ganze Jahr voller Touristen die die Straße, Parkplätze und alles verstopfen nur weil einige mit ihrer Wohnung ordentlich abkassieren wollen und Ansässige nicht mehr mal etwas zum Mieten finden. Arbeitgeber die nur Kollektiv zahlen wollen und abkassieren. Überall nur protzige SUVs wie wenn wir in Krieg wären. Schlechtes Gesundheitswesen, keine Anerkennung für Akademiker, inakzeptable Lebenshaltungskosten und Politiker die unfähig sind, große Reden schwingen aber in Wahrheit nur Macht- und Geldgeil sind. Das Geld und der Kapitalismus haben dieses Land vergiftet.

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Kinig
2 Tage 17 h

Abgesehen vom Gesundheitswesen, dem ich von Patientenseite aus ganz klar danken möchte, schließe ich mich deiner Analyse an

genau
genau
Kinig
1 Tag 10 h

@info

Wenn man 1 Jahr auf eine Visite wartet??
Jaja privat aber wofür bezahle ich eigentlich jedes Monat die gesetzliche Krankenversicherung?

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Kinig
3 Tage 17 h

Ich weiß ja nicht, wie das im Friaul gehandhabt wird, aber hierzulande wäre es sicher förderlich, wenn Medien keine Pressekampagnen fahren würden, die das Sicherheitsgefühl zerstören.

Staenkerer
2 Tage 15 h

ok, es stimmt das panikmoche, zu der de medien neigen, gleich wienig hilft wie schönredn und untern teppich kehrn hilft, des de politoker johrlong praktiziert hobn!

N. G.
N. G.
Kinig
2 Tage 1 h

@Staenkerer Falsch! Medien neigen nicht dazu Panik zu verbreiten. Der Leser ist es der dazu neigt Berichte überzubewerten.
Gutes Beispiel dafür ist die momentane Diskussion um Flüchtlinge. Man möchte meinen, laut Presse, wieviel da kommen und dabei ist es nur ein Bruchteil dessen was all die Jahre vorher kam.
Kriminalität das selbe. Da eird nicht unterschieden zwischen schweren Straftaten, die abgenommen haben und Kleinkriminalität, von der eir täglich lesen, du zunahm. Das wird alles un einen Toof geworfen.
Nochmal, der LESER übertreibt, die Presse gibt NUR Infos raus.

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Kinig
1 Tag 23 h

ng, da widerspreche ich dir: Journalismus hat die Möglichkeit zu entscheiden, wie und was veröffentlicht wird. Wenn man gerade in diesen Tagen ein paar Medien unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liest, sieht man zudem, dass die eine und andere Pressemitteilung, die hier einfach ungeprüft wiedergegeben wird, zu hinterfragen wäre. Und das es in Südtirol ein großes Medienhaus ist, dass durch Kampagnenjournalismus massiven Einfluss auf die Gesellschaft ausübt, ist hoffentlich eh offensichtlich (und hat gelegentlich auch zu gegenteiligen Ergebnissen geführt, als beabsichtigt, aber leider nicht beim (Un)sicherheitsthema)

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Kinig
1 Tag 23 h

“Und dass”, selbstverständlich

N. G.
N. G.
Kinig
1 Tag 16 h
@info Da hast du mich entweder missverstanden oder ich mich missverständlich ausgedrückt. Denn ich glaube wir denken das Selbe. Natürlich steht die Presse in der Verantwortung für das was sie veröffentlicht, wie oft und ob es nicht zu einseitig wird. Für viele zählt nur Klickrate und damit wird dann nebenbei Meinung in der Öffentlichkeit gemacht. Aber wer von den Lesern macht sich denn die Mühe auch dahinter zu gucken? Das liegt doch auch an ihnen! Wenn die sich dann nur einseitig informieren, keine anderen Medien zur Recherche nutzen, dann sind doch die genauso dran Schuld, dass Dinge falsch dargestellt werden… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
1 Tag 16 h

@info Kein Medienunternehmen ist frei von politischer Grundausrichtung! Wir wissen das! Desshalb informiert man sich ja auch bei anderen. Was die Wenigsten tun.

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Kinig
1 Tag 15 h

ng, klar hat eine Demokratie das Recht auf mündige Bürger und das setzt auch einen gewissen Einsatz von diesen voraus, soweit sind wir wohl einer Meinung. Dabei spielen glaubwürdige Medien eine wesentliche Rolle.
Clickbaiting ist sicher ein gewaltiges Problem (vor allem wenn wir auf die Algoritmen der “social” media schauen), doch wenn über das Ganze noch eine unternehmerische Agenda darübergstülpt und damit versucht wird das Fühlen einer ganzen Provinz zu lenken, finde ich es zu wenig, auf die Verantwortung des einzelnen zu verweisen

N. G.
N. G.
Kinig
1 Tag 1 h

@info Ich verweise auf Beides. Was ich übrigens hier gegenüber SN auch mehrfach durchblicken hab lassen.
Von unseren Print Blättern im Land ganz zu schweigen.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Tag 1 h

@info Wieviel Bürger sind den mündiggenug um sich auf eine seriöse Art und Weise selbst soweit zu informieren um wirklich zu einem ausgewogenen Urteil zu kommen? Der Prozent liegt wohl im einstelligen Bereich!

Babba
Babba
Tratscher
1 Tag 22 h

Wie sie das schaffen? Wahrscheinlich sind sie im Friaul weniger geldgeil als wir hier und die Einheimischen stehen noch an erster Stelle… Wir müssen uns wieder auf unsere Werte besinnen und nicht das ganze Land dem goldenen Kalb Tourismus zum Fraß vorwerfen!!!

Oberjoggler
Oberjoggler
Tratscher
1 Tag 14 h

Wie das, wir sind doch immer und überall “die Besten”???

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