Von: mk
Salurn – „Südtirol und das Mutterland Österreich“ – unter diesem Titel referierte jüngst der österreichische Nationalratsabgeordnete Hermann Gahr auf Einladung der SVP-Bezirke Bozen Stadt und Land sowie Unterland im Ansitz Herrenhof in Salurn. Im Beisein der Landtagskandidaten der beiden Bezirke ging er auf die „schwierige Lage in Europa“ ein, sprach aber auch die doppelte Staatsbürgerschaft für Südtirolerinnen und Südtiroler an.
Der aus Schwaz stammende Hermann Gahr, Sprecher des Südtirol-Ausschusses im Nationalrat, berichtete über die veränderte politische Landschaft in Österreich und den Reformkurs der neuen österreichischen Regierung: Es müsse gespart und gleichzeitig in die Zukunft investiert werden. Thema war auch der EU-Ratsvorsitz, den Österreich seit wenigen Wochen innehat.
„Wir befinden uns in einer schwierigen Lage“, merkte Hermann Gahr an – und verwies auf die Notwendigkeit eines stabilen, verlässlichen Europas. Hierfür brauche es „gute Leute“. „Das Maß ist voll“, meinte der Nationalratsabgeordnete zum Verkehrsaufkommen, das eine gemeinsame Herausforderung für Nord- und Südtirol darstelle: „Der Verkehr muss von der Straße auf die Schiene verlagert werden.“
Aufmerksam wurden die Ausführungen über das im österreichischen Regierungsprogramm verankerte Thema der doppelten Staatsbürgerschaft für Südtirolerinnen und Südtiroler verfolgt. „Die Frage ist, in welcher Form und in welcher Zeit diese umgesetzt werden kann“, erklärte Hermann Gahr. „Hierfür braucht es einen Dialog zwischen Rom und Wien – und vor allem viel politisches Gespür.“ Entscheidend sei, dass es eine Akzeptanz auf allen betroffenen Ebene gibt.
Der Südtiroler Volkspartei riet Hermann Gahr für die anstehende Landtagswahl geschlossen zu bleiben und zu mobilisieren – und klare Botschaften zu geben. Die SVP stehe für Verlässlichkeit und Kontinuität: „Sie tut dem Land gut!“ Vorgestellt wurden in Salurn die zwölf Kandidatinnen und Kandidaten der SVP-Bezirke Bozen Stadt und Land sowie Unterland, die sich am 21. Oktober um ein Mandat im Südtiroler Landtag bewerben.
Judith Bertagnolli, Andreas Colli, Bernd Gänsbacher, Richard Kienzl, Arno Kompatscher, Franz Locher, Helmuth Renzler, Oswald Schiefer, Thomas Widmann, Angelika Wiedmer, Barbara Wild und Reinhard Zublasing nutzten die Gelegenheit, sich vorzustellen.
„Ich bin sehr froh, dass sich die politische Zusammenarbeit zwischen den beiden SVP-Bezirken in den vergangenen Jahren so positiv entwickelt hat und diese eng zusammengewachsen sind“, sagte Bezirksobmann Oswald Schiefer (Unterland).
Christof Perathoner, der Bezirksobmann von Bozen Stadt und Land, meinte: „Die Verbundenheit mit dem Mutterland Österreich ist unseren Bezirken wichtig. Oswald Schiefer und ich versuchen deshalb in unserer politischen Arbeit immer wieder die Themen zu behandeln, die uns mit Österreich verbinden. Es geht dabei nicht nur um die kulturelle, sprachliche und geschichtliche Bindung, sondern auch um die Absicherung der Autonomie und den modernen Minderheitenschutz. Aber auch um tagespolitische Themen wie Brennerbasistunnel und dessen Zulaufstrecken, Grenzkontrollen und Schengenraum.“