Von: mk
Neumarkt – Derzeit warten Patienten in Südtirol im Durchschnitt acht Tage auf eine Erstvisite der Prioritätsklasse B beim Hals-Nasen-Ohrenarzt. Noch im Dezember betrug die durchschnittliche Wartezeit zwölf Tage. Bei den aufschiebbaren Visiten (Prioritätsklasse D) ist die Wartezeit von 58 auf 39 Tage gesunken. Laut Gesundheitslandesrat Thomas Widmann eine deutliche Verbesserung, die unter anderem auch darauf zurückzuführen sei, dass das Angebot durch die Eröffnung des neuen HNO-Ambulatoriums im Sprengelsitz Neumarkt erweitert wurde.
Das neue Ambulatorium am Franz-Bonatti-Platz ist eine von verschiedenen Maßnahmen, mit denen das Gesundheitsressort die Wartezeiten verkürzen will, in diesem Fall im Pilotbereich HNO (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde). Als weitere Maßnahmen sollen beispielsweise das landesweite Vormerksystem laufend verbessert und die Grundversorgung gestärkt werden. Als Ziel wurde bis Ende 2020 die Abwicklung von 90 Prozent der prioritären Visiten innerhalb von zehn Tagen und 80 Prozent der aufschiebbaren Visiten innerhalb von 30 Tagen definiert.
Landesrat Widmann erklärt die Marschroute auf diesem Weg: “Damit potenziell positive Maßnahmen ihre Wirkung auch entfalten können, braucht es gute Planung und viele kleine Schritte im Hintergrund.” Viele Beteiligte hätten am erfolgreichen Auftakt des neuen HNO-Ambulatoriums mitgewirkt, insbesondere die Verantwortlichen im Sanitätsbetrieb, Generaldirektor Florian Zerzer und Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli, die Arbeitsgruppe rund um Verwaltungsdirektor Luca Armanaschi, den ärztlichen Leiter Paolo Conci und den Primar der HNO-Abteilung am Krankenhaus Bozen, Luca Calabrese bis hin zu den Mitarbeitenden der Einheitlichen Landesvormerkstelle.
Fünf Prozent der landesweiten Nachfrage
Allein in den ersten beiden Wochen nach der Eröffnung konnte das Ambulatorium 96 Patienten behandeln. Das entspricht knapp fünf Prozent der gesamten landesweiten Nachfrage im Monat Januar. Ab dieser Woche wird das Ambulatorium auch Freitag nachmittags geöffnet, womit die Kapazität weiter gesteigert wird.
“Nichtsdestotrotz müssen wir die Wartezeiten konstant monitorieren und eventuell nachbessern”, hakt der Landesrat nach: “Faktoren wie die Pensionierung von Ärzten oder die erhöhte Nachfrage seitens der Patienten können das Ergebnis wieder beeinflussen.