Gefangenenaustauisch zwischen Westen und Russland Anfang August

“Hochverrat”: US-Russin muss in Russland in Strafkolonie

Donnerstag, 15. August 2024 | 12:38 Uhr

Von: APA/AFP

In Russland ist die russisch-amerikanische Doppelstaatlerin Xenia Karelina wegen “Hochverrats” zu zwölf Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Das teilte das Gericht in der Stadt Jekaterinburg im Uralgebirge am Donnerstag mit. Berichten russischer Staatsmedien zufolge hatte die 33-Jährige in der Vorwoche eingeräumt, kurz nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine einen Betrag von umgerechnet rund 47 Euro an die Hilfsorganisation “Razom for Ukraine” gezahlt zu haben.

Razom leistet humanitäre Hilfe für Kinder und ältere Menschen in der Ukraine, bestreitet aber, diese militärisch zu unterstützen. Laut Russlands Geheimdienst FSB soll Karelina auch Geld für “medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte” gesammelt haben. Damit habe sie gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet. In den USA habe die Frau zudem mehrfach an “öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes” teilgenommen. Der FSB legte aber keine konkreten Beweise vor.

Der Anwalt der Frau, Michail Muschailow, sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass er das Urteil in dem nicht öffentlich abgehaltenen Prozess anfechten wolle. Er widersprach auch der Darstellung des Gerichts, dass seine Mandantin die Schuld vollumfänglich eingeräumt habe. Vielmehr gab sie demnach nur zu, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein.

Die Balletttänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Ende Jänner in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Sie war 2012 in die Vereinigten Staaten ausgewandert, 2021 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Washington wirft Moskau vor, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen zu verhaften, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen.

Das Urteil gegen Karelina fiel zwei Wochen nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg, bei dem Russland 15 Inhaftierte freiließ, unter ihnen der US-Reporter Evan Gershkovich und mehrere russische Oppositionspolitiker. Im Gegenzug wurden acht Gefangene und zwei Minderjährige nach Moskau ausgeflogen, unter ihnen der zuvor in Deutschland inhaftierte Tiergarten-Mörder Vasim Krasikow. Gershkovich war vor demselben Gericht wie nun Karelina der Prozess gemacht worden.

Kommentare

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5 Kommentare auf "“Hochverrat”: US-Russin muss in Russland in Strafkolonie"


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Doolin
Doolin
Kinig
16 Tage 16 h

…für a Spende von 47 € kommst bei die Russen für 12 Jahre ins Straflager…na bravo, was sagen da unsere Putintrollis…

sophie
sophie
Kinig
16 Tage 14 h

Putin beseitigt alle, die ihn in Frage stellen oder zu nahe treten, die weggesperrt sind hat er unter Kontrolle und die anderen fallen vom Fenster herunter…..

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
16 Tage 12 h

Was ist Russland für ein Schurkenstaat??
Alle Menschen mit ausländischen Staatsbürberschaften werden ohne Beweise beschuldigt um als Druckmittel eingesetzt zu werden.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
16 Tage 5 h

Pasta Madre, respekt dir, somit begrab i für mein Teil es Kriegsbeil mit dir und hoaß die herzlich willkommen auf dor ondern Seite. Feiner Zug von dir muaß i sogen und nomol Respekt dir fürn entgültigen entsagen des Teifls. Zeugt von Charakter… 💪👏

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
16 Tage 15 h

Putin isch selber dor größte Landesverräter… Armes (leider mit Vorsicht ober fost schun ehemaliges) Russisches Kolonialreich. 🙄 Wia viel leben, Freundschaft und Beziehungen der Psycho sein Lond kostet isch jo unglaublich, werd eingehen als schlechteste Politiker den Russland jo kop hot. Außer Spesen nix gewesen mit dem holboff…

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