Heikles Thema

Höhere Renten für Politiker: Nur das Team K sagt Nein

Mittwoch, 13. November 2024 | 17:01 Uhr

Von: mk

Bozen/Trient – Heute ist im Regionalrat das Gesetz zu den Pensionen der Abgeordneten genehmigt worden – ein heikles Thema, gerade weil die Abgeordneten selbst über ihre Renten entscheiden können. Durch die heute beschlossene Gesetzesänderung werden künftig die Rentenbeiträge der Abgeordneten wieder durch den Regionalrat verwaltet. Durch steuerliche Einsparungen beziehen die Abgeordneten bei Renteneintritt eine doppelt so hohe Rente als dies das bisherige System vorsieht bzw. vorgesehen hat. Die gesamte Mehrheit aus Südtirol hat zugestimmt, die Opposition hat sich enthalten, nur das Team K hat geschlossen mit Nein gestimmt.

„Wir wollten den Leuten heute die Wahrheit sagen”, so die Abgeordneten des Team K. Die Wahrheit sei, dass diese höheren Bezüge, wie vom Einbringer des Gesetzes, Regionalratspräsident Roberto Paccher (Lega) vorgebracht, zwar keine höheren Kosten für den Regionalrat mit sich bringen, aber durch eine Steuerersparnis erzielt würden. „Diese Steuern fehlen aber am Ende im Haushalt des Landtags, gehen also sehr wohl zum größten Teil zulasten der Allgemeinheit. Es geht hierbei um rund elf Millionen Euro“, so das Team K.

„Auch die Angestellten und Mitarbeiter hätten gerne weniger Steuerlast und einen höheren Nettobetrag, der ausbezahlt wird. Bisher flossen die Rentenbeiträge der Abgeordneten in einen Zusatzrentenfonds, wobei die Steuern sofort abgezogen wurden. Wir haben die Fakten hier im Regionalrat offen angesprochen. Ich finde es eine fatale Optik, dass die Politikerinnen und Politiker bei der ersten Gelegenheit das Zusatzrenten-System verlassen, welches sie jahrelang propagiert haben”, sagt die Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder.

„Es war heute ein Trauerspiel im Regionalrat. Die gesamte Mehrheit, aber auch ein Großteil der Opposition haben sich nicht zum Gesetzentwurf geäußert und keine Stellungnahme abgegeben. Wir haben zumindest einige Verbesserungen vorgeschlagen, unter anderem, dass das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre verlegt wird, so wie es für die Altersrente generell vorgesehen ist. Zusätzlich sollten die Spielregeln nicht jetzt innerhalb der Legislatur geändert werden, sondern wenn dann erst nach den nächsten Wahlen“, fasst Fraktionssprecher Paul Köllensperger den Tag im Regionalrat zusammen.

All diese Vorschläge seien kommentarlos abgelehnt worden. Gerade die „Nicht-Diskussion“ habe gezeigt, dass die Mehrheit dieses Gesetz einfach kommentarlos habe durchpeitschen wollen – in der Hoffnung, dass die Menschen nicht mitbekommen würden, was im Regionalrat heute beschlossen worden sei, so das Team K.

In der Stimmabgabeerklärung sagte Fraktionssprecher Paul Köllensperger: „Wir als Team K haben uns alles angesehen, bewertet und beschlossen, auf diese Erhöhung unserer Pensionen zu verzichten. Wir werden mit Nein zu diesem Gesetzesentwurf stimmen. In einem Moment, wo Rom die Pension der Mindestrentner um lächerliche drei Euro erhöhen will, können wir es mit unserem Gewissen nicht vereinbaren, unsere Pensionen zu verdoppeln.”

Bezirk: Bozen

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