Von: luk
Meran/Bozen – Das Verhalten der Meraner SVP ärgert den früheren SVP-Landtagsabgeordneten und Landesrat, Bruno Hosp. Die Meraner SVP arbeite dem italienischen Rechtskandidaten Dario Dal Medico bei der BM-Stichwahl am kommenden Sonntag in die Hände und opfere damit politische Grundsätze. Ihre Neutralität sei nur ein Scheinmanöver, so der Vorsitzende des Clubs der ehemaligen Mandatarinnen und Mandatare in der SVP.
Unter dem Einfluss kapitalkräftiger Kreise gebe die SVP „grundlegende ethnisch-kulturelle und sozialpolitische Interessen“ preis, weil auf diese Weise ein ausgewogen-moderater deutscher Kandidat zugunsten eines italienischen Rechtskandidaten keine Chance mehr habe. Die Besetzung des Bürgermeisteramtes mit einem Vertreter der deutschen Volksgruppe sei seinerzeit durch die konsequenten Bemühungen des damaligen SVP-Stadtkomitee-Obmannes Siegfried Unterberger erreicht worden, stellt Vorsitzender Hosp weiter fest.
Nun liefere man die Stadt „wirtschaftspolitischen Sonderinteressen und einem italienischen Rechtsruck“ aus. Einzelne SVP-Vertreter würden in Internetbotschaften ganz offen nur Wirtschaftsinteressen betonen und sich auf die Seite des italienischen Rechtskandidaten stellen. Die Haltung der Meraner SVP-Führung gebe damit „ein fatales Signal, das bedenkliche politische Folgen für die gesamte SVP“ haben könnte und ihre Glaubwürdigkeit in der Südtiroler Bevölkerung in Zweifel ziehe, heißt es abschließend in der Presseaussendung.
Karl Freund hatte sich – wie berichtet – für Dario Dal Medico als Bürgermeister in Meran ausgesprochen. Am 4. Oktober finden in Bozen und Meran die Stichwahlen statt.