Von: mk
Bozen – Mitarbeiter im Gesundheitsbereich, die immer noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, bleiben bis Ende Dezember 2022 suspendiert. Dies hat der Ministerrat in Rom nun klargestellt.
Genesene dürfen unterdessen zur Arbeit zurückkehren. Wenn sie sich allerdings nach drei Monaten und drei Tagen nicht impfen lassen, müssen auch sie wieder nach Hause. Sobald das Gesetzesdekret im Amtsblatt der Republik veröffentlicht ist, tritt es in Kraft.
„Wenn man bedenkt, dass es im Juli 2021 zu den ersten Suspendierungen gekommen ist und die Impfplicht bis Ende des Jahres verlängert wird, dann werden einige unserer Mitarbeiter 18 Monate lang ohne Gehalt suspendiert bleiben“, erklärt Marco Cappello, Direktor der Rechtsabteilung im Sanitätsbetrieb, gegenüber der italienischen Tageszeitung Alto Adige.
Die Regelung gilt nicht nur für Ärzte und Krankenpfleger in öffentlichen Spitälern, sondern auch für Mitarbeiter in privaten und öffentlichen Krankenhäusern sowie für Angestellte in Altersheimen.
Laut Cappello sind im Südtiroler Sanitätsbetrieb 465 Mitarbeiter immer noch ungeimpft. 76 haben es sich bis zuletzt dann doch anders überlegt.
STF für Aufhebung der Suspendierungen
Kürzlich wurde aus Rom bekannt, dass vom Corona-Virus genesene Mitarbeiter im Gesundheitswesen doch arbeiten dürfen, wenn auch nur für drei Monate. Für die Süd-Tiroler Freiheit sei das ein richtiger Schritt, der aber bei weitem nicht ausreiche: „Die Suspendierungen müssen ohne Wenn und Aber aufgehoben werden!“
Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll, sind überzeugt: „Die Suspendierungen sind nicht zum Wohle der Patienten, sondern richten nur Schaden an. Auch für die vielen Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die dadurch noch mehr belastet werden und noch weniger Zeit für die Patienten und Pflegebedürftigen haben. Ohnehin herrscht Personalmangel in den Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen!“
Knoll und Atz Tammerle fordern den Sanitätsbetrieb und die Landesregierung deshalb dazu auf, sich endlich für die Aufhebung der Suspendierungen stark zu machen. Die Hoffnung, dass das passiert, sei allerdings gering, erklärt die Bewegung: „Es war schließlich ‚unser‘ Sanitätsbetrieb, der sich immer vehement dafür einsetzte, dass Genesene nicht mehr arbeiten dürfen. Eine Schande!“