Von: mk
Bozen – 5.300 Frauen ist in den vergangenen Jahren der Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV) verabreicht worden. Da Impfstoffe immer nach Bedarf bestellt würden, lande im Normalfall keiner „auf dem Müll“, schreibt Landesrätin Martha Stocker auf eine Landtagsanfrage der Freiheitlichen Ulli Mair. 163 Impfdosen mussten dennoch entsorgt werden, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Wegen eines ein Blitzschlag im Jahr 2015, der die Stromleitung im Hygienedienst Bozen unterbrochen hatte, stieg die Temperatur im Kühlschrank an. Weil dies erst am nächsten Arbeitstag entdeckt wurde, mussten über 2.000 Impfdosen im Wert von 52.000 Euro vernichtet werden – darunter 149 HPV-Impfdosen.
Im Vorjahr geschah im Gesundheitssprengel Eppan Ähnliches. Dort mussten 14 HPV-Impfdosen entsorgt werden. Was den HPV-Impfstoff anbelangt, ist damit ein Schaden von insgesamt rund 7.000 Euro entstanden.
Im Normalfall müssten Impfstoffe allerdings nicht entsorgt werden, erklärt Stocker laut „Dolomiten“. „In den Impfzentren, die auf dem gesamten Territorium errichtet wurden, werden die Impfstoffe genauestens kontrolliert – Anzahl des Bedarfs der Impfstoffe, Registrierung aller Impfstoffe, Kühlschranktemperatur usw. –, sodass keine Impfstoffe wegen des Verfallsdatums bzw. der Haltbarkeit ,weggeworfen‘ werden müssen.“
Um für zwei bis drei Monate den Bedarf abzudecken, werde kurz vor Verbrauch der Reserven eine Bestellung vorgenommen. Die Bestellungen beziehen sich allein auf die fortlaufende Nachfrage.
Für einen kompletten Impfzyklus bedürfe es je nach Alter zwei bzw. drei Impfdosen. Im Vorjahr seien demnach 2.393 Impfdosen verabreicht worden und insgesamt 4.228 Dosen um 181.804 Euro zuzüglich zehn Prozent Mehrwertsteuer eingekauft worden.
Damit wurde ein Bedarf von rund zwei bis drei Monaten abgedeckt, weil es Engpässe bei der Lieferung des Impfstoffes gab und weil mit einer verstärkten Nachfrage im heurigen Jahr zu rechnen war, da seit dem 1. Jänner der Impfstoff auch für Buben zwischen zwölf und 18 Jahren kostenlos ist.
Bislang wurden erst 15 Buben der Jahrgänge 1999 bis 2005 geimpft. Bei den Mädchen derselben Jahrgänge sind es 5.286, die geimpft wurden – fast jedes dritte. Insgesamt wurden 16.632 Impfdosen dafür verabreicht.