Von: mk
Bozen – Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer (Perspektiven Für Südtirol) hat bei Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider nachgefragt und die Antwort fällt ernüchternd aus: Innerhalb von nur einem Jahr und acht Monaten haben 110 Busfahrerinnen und -fahrer ihren Dienst bei der SASA AG quittiert. Faistnauer mutmaßt, dass die Bedingungen nicht passen.
Der Abgeordnete wollte wissen, wie viele Busfahrerinnen und -fahrer in den letzten zwei Jahren ihren Dienst bei der SASA gekündigt haben. Laut Alfreider haben beim größten Nahverkehrsanbieter in Südtirol mit insgesamt 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2022 60 Busfahrer und im Jahr 2023 50 Busfahrer den Dienst quittiert.
Um dem Mangel an Chauffeuren entgegenzuwirken, bietet die „SASA Academy“ Anwärtern die Möglichkeit an, sich ausbilden zu lassen sowie den Führerschein kostenlos zu erwerben – unter der Voraussetzung, dass man in der Folge für fünf Jahre als Busfahrer für die SASA arbeitet.
Faistnauer vermutet, dass es zu den Kündigungen unter anderem aufgrund der Gehälter kommt. Alfreider verweist beispielhaft auf ein Bruttogehalt von rund 2.134 Euro für Berufseinsteiger sowie rund 2.467 Euro für berufserfahrene Buschauffeure. Bei Turnussen an fünf oder sechs Tagen die Woche seien die Gehälter niedriger als in der Privatwirtschaft oder im Vergleich zu Österreich, behauptet Faistnauer.
Der Mangel an Fahrerinnen und Fahrerinnen wirke sich laut Faistnauer auch auf die Pendler aus, weil Dienste reduziert würden. “Die Landesregierung propagiert die Nutzung der Öffis, um Straßen vom Autoverkehr zu entlasten. Aufgrund der aktuellen Probleme tritt aber genau das Gegenteil ein, da mehr Pendler wieder zum Auto greifen”, befürchtet der Abgeordnete.
Dass es zu massiven Sommerfahrplan-Kürzungen wegen des Busfahrermangels gekommen ist, bestreitet Alfreider allerdings. „Von massiven Kürzungen kann nicht die Rede sein. In Zahlen betrachtet wurden die Dienste in den Sommermonaten, in Absprache mit dem Land, um 0,44 Prozent (innerstädtisch) und um 1,26 Prozent (außerstädtisch) reduziert“, erklärt der Landesrat.