Von: mk
Bozen – Im Magazin der Firma Sportler sind fünf Menschen mit Behinderung beschäftigt. Das Arbeitsvermittlungszentrum stellte den Kontakt zum Unternehmen her.
Bevor ein T-Shirt bei Sportler im Geschäft liegt, geht es auch durch ihre Hände. Im Magazin in Bozen Süd sind insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Beeinträchtigung dafür mitverantwortlich, dass die richtige Ware im richtigen Regal landet. “Natürlich gibt es Mitarbeiter, die ihnen zur Seite stehen, schlussendlich ist es aber so, dass sie alle selbständig arbeiten und eine gewisse Verantwortung tragen. Von ihrem Einsatz, von ihrer Freude profitieren wir alle”, sagte Personalchefin Elisabeth Oberrauch im Rahmen des Betriebsbesuchs anlässlich des bevorstehenden Tages der Arbeit. Sie gab aber auch zu bedenken, wie wichtig es sei, die richtigen Leute für einen Platz zu finden. Darin stimmte ihr der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, zu: “Es ist wichtig, dass wir die Menschen den Betrieben nicht zuweisen, wir stellen nur die Kontakte her. Sonst würde eine Art Drehtüreffekt entstehen.” Ziel müsse es sein, auch jene Betriebe dazu zu motivieren, Menschen mit Behinderung anzustellen, die gar nicht dazu verpflichtet sind, “denn Arbeit ist für alle da”, sagte Sinn mit Blick auf den bevorstehenden Tag der Arbeit am 1. Mai.
Generell gilt, dass Betriebe mit mehr als 15 Mitarbeitern einen Menschen mit Behinderung einstellen müssen, bei Betrieben mit mehr al 35 Mitarbeitern sind es zwei, bei Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern liegt die Quote bei sieben Prozent. “Die Betriebe, die Menschen mit Behinderung einstellen, fördert das Land Südtirol mit 10, 20 oder 30 Prozent des Bruttolohns des Angestellten”, erklärt Arbeits- und Soziallandesrätin Martha Stocker. Wie hoch die Förderung ausfällt und wie lang ein Betrieb sie bekommt, hängt zum einen vom Bruttolohn des Angestellten ab, zum anderen vom Grad seiner Beeinträchtigung. “Arbeit haben, etwas Sinnvolles machen, ist für Menschen mit Behinderung nämlich vielleicht noch ein bisschen wichtiger als für andere”, fährt Stocker fort. Die Politik habe die Aufgabe, gute Rahmenbedingungen zu setzen, die Firma Sportler zeige, wie Arbeitseingliederung in der Praxis funktionieren kann.
Bei der Sportler AG sind derzeit zehn Menschen mit Behinderung mit Arbeitsvertrag angestellt, zwei weitere werden im Laufe des Jahres 2019 aufgenommen. Sie arbeiten im Magazin, aber auch im Verkauf. Zwei Mitarbeiter haben darüber hinaus eine individuelle Arbeitsvereinbarung. Diese Maßnahme des Arbeitsservice läuft maximal fünf Jahre. In dieser Zeit sollen die Fähigkeiten des Angestellten verbessert werden, Ziel des Abkommens ist es, einen regulären Arbeitsplatz im Betrieb zu bekommen.
Landesweit waren im Jahr 2017 418 Menschen mit einer solchen Maßnahme eingegliedert, mit einem Arbeitsvertrag angestellt waren insgesamt 1875 Menschen mit Behinderung. Die definitiven Zahlen des Jahres liegen 2017 liegen noch nicht vor.