Von: luk
Bozen – Invasive Arten stellen eine wachsende Gefahr für Südtirols Umwelt und Landwirtschaft dar. Das war das zentrale Thema einer Anhörung im II. Gesetzgebungsausschuss des Landtags, bei der Fachleute die Ausschussmitglieder über die aktuelle Lage, wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen sowie rechtliche Rahmenbedingungen informierten.
Von der Baumwanze bis zum Waschbär: Ein unterschätztes Problem
Auf Initiative von Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) wurden Expertinnen und Experten eingeladen, um die Bedrohung durch nicht einheimische Insekten, Pflanzen und Tiere wissenschaftlich zu beleuchten. „Invasive Arten gefährden die heimische Biodiversität und die Landwirtschaft. Nur durch fundierte Informationen können wir geeignete Maßnahmen ergreifen“, betonte Leiter Reber.
Diskutiert wurden unter anderem die Ausbreitungsmuster invasiver Arten, ihre Schäden im Obst- und Weinbau sowie mögliche Gegenmaßnahmen. Besonders besorgniserregend sind Schädlinge wie die Kirschessigfliege oder die marmorierte Baumwanze, aber auch exotische Tierarten wie der Waschbär. Zudem wurde auf die gesundheitlichen Risiken durch Krankheitsüberträger wie die Tigermücke hingewiesen.
Forderung nach mehr Prävention
Die Expertinnen und Experten sprachen sich für eine verstärkte Präventionsarbeit aus, um hohe Folgekosten durch Schäden und Bekämpfungsmaßnahmen zu vermeiden. Auch gesetzliche Regelungen zur Kontrolle von Importen und Transporten sowie eine bessere Sensibilisierung der Bevölkerung wurden als notwendige Schritte genannt.
Ausschussvize Madeleine Rohrer mahnte an, dass Politik und Verwaltung bislang zu träge auf das Problem reagierten: „Wir dürfen nicht nur Schäden reparieren, sondern müssen endlich vorausschauend handeln.“ Die Anhörung soll nun als Grundlage für mögliche gesetzgeberische Maßnahmen in Südtirol dienen.
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