Von: mk
Bozen – Kürzlich wurde der erste Teil des sechsten Sachstandsberichts des IPCC veröffentlicht. Die Prognose für die Zukunft fällt noch düsterer als erwartet. Die Erderwärmung wird mit rasanter Geschwindigkeit voranschreiten und die Auswirkungen der Klimakatastrophe werden immens und erdrückend sein. 15 Landtagsabgeordnete unterschiedlichster Parteien fordern eine aktuelle Debatte im Hohen Haus.
Gerade in diesem Sommer mit verheerenden Extremsituationen auch in Europa werde der Ernst der Lage wohl allen bewusst. Die Erderwärmung könne nicht mehr auf wirtschaftliche oder ökologische Teilbereiche eingegrenzt werden. Es gehe um das Überleben des Planeten und der Menschen, die ihn bevölkern. Die Klimakatastrophe werde im Bericht als umfassende Krise gezeichnet. Diese Sicht erfordere auch ganzheitliche Herangehensweisen, um ihre Auswirkungen zu bekämpfen, heißt es in dem Antrag.
„Auch Südtirol muss hierzu seinen Beitrag leisten. Wohnen, Ernährung, Mobilität bilden das Dreieck, in dem Klimaschutz gestaltet wird, oder eben auch nicht. In diesen strategischen Bereichen erwarten sich die kommenden Generationen klare Vorgaben für die Veränderung. Sonst bleibt Enkeltauglichkeit zwar ein schönes, aber auch hohles Wort. Der derzeitige Klimaplan stammt aus dem Jahr 2011. Der CO2-Fußabdruck von Südtirol ist kaum besser als der umliegender Regionen. Durchschnittlich emittiert jede in Südtirol lebende Person knapp 7,4 Tonnen CO2 im Jahr. Bis 2050 sollen diese auf 1,5 Tonnen gesenkt werden – ein Ziel, das Anstrengungen erfordert. Darüber muss im Land eine Debatte angestoßen werden. Die Uhr läuft, es gilt, keine Zeit mehr zu verlieren, so die Abgeordneten.
Sie stellen den Antrag auf Abhaltung einer aktuellen Debatte in der Landtagssitzung im Oktober, in der der IPCC-Bericht und die für Südtirol abzuleitenden Maßnahmen diskutiert werden können.
Unterzeichnet wurde der Antrag von Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler, Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle, Paul Köllensperger, Maria Elisabeth Rieder, Franz Ploner, Alex Ploner, Peter Faistnauer, Josef Unterholzner, Andreas Leiter Reber, Ulli Mair, Sandro Repetto und Diego Nicolini.