Oberster Führer des Iran, Ayatollah Khamenei

Iran droht Trump mit Gegenschlag

Montag, 31. März 2025 | 11:06 Uhr

Von: APA/Reuters

Der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat am Montag den USA mit einem schweren Schlag gedroht, sollte US-Präsident Donald Trump seine Bombendrohung wahr machen. Trump hatte am Sonntag dem Iran Bombenangriffe und Strafzölle angedroht, falls sich die Regierung in Teheran nicht mit Washington über sein Atomprogramm einigen sollte. “Wenn sie keine Einigung erzielen, wird es Bomben geben”, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender NBC.

“Aber es besteht die Möglichkeit, dass ich, wenn sie keinen Deal machen, Sekundärzölle verhängen werde, wie ich es vor vier Jahren getan habe”, fügte er hinzu. Trump äußerte sich, nachdem sein iranischer Amtskollege direkte Verhandlungen mit der US-Regierung abgelehnt hatte. Für indirekte Verhandlungen zeigte sich Teheran aber offen.

Die Feindseligkeiten der USA und Israels gegenüber dem Iran habe es schon immer gegeben, sagte Khamenei am Montag. “Sie drohen uns mit einem Angriff, was wir für unwahrscheinlich halten. Aber wenn sie etwas Böses anstellen, werden sie mit Sicherheit einen heftigen Gegenschlag erhalten.”

Aggressive Stimmung Teheran-Washington schaukelt sich hoch

Trump hatte bereits Anfang des Monats in einem Brief an Khamenei dem Iran militärische Konsequenzen angedroht, sollte es kein neues Atomabkommen geben. “Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Iran umzugehen: militärisch oder man schließt einen Deal ab”, schrieb Trump damals.

Der Iran wiederum drohte den USA mit Angriffen auf ihre Militärstützpunkte in der Region, sollte die US-Regierung ihre eigene Drohung wahr machen und die Islamische Republik attackieren. “Wenn die Amerikaner die Heiligkeit des Iran angreifen, wird die gesamte Region explodieren wie ein Funke in einem Munitionslager”, hatte Parlamentspräsident Mohammad Qalibaf Ende vergangener Woche gesagt. “Ihre Stützpunkte und die ihrer Verbündeten werden nicht sicher sein.”

Teheran bestreitet Bau von Atomwaffen

Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies. Jedoch hat das Land in den vergangenen Jahren seine Produktion von angereichertem Uran verstärkt. Die Vorräte des Iran an auf bis zu 60 Prozent Reinheit angereichertem Uran – also nahe der waffentauglichen Qualität von etwa 90 Prozent – sind sprunghaft angestiegen, wie die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) Ende Februar mitteilte.

In seiner ersten Amtszeit war US-Präsident Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen ausgestiegen, das eine Einschränkung des Nuklearprogramms für eine Aufhebung internationaler Sanktionen vorsieht. Seither hält sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen.

Infolge der internationalen Sanktionen steckt der Iran in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Laut Beobachtern könnten nur direkte Verhandlungen des eigentlich ölreichen Staates mit der Trump-Administration zu einer Aufhebung von Sanktionen führen und dementsprechend auch die Krise entschärfen. Auch politisch ist Teheran in Schwierigkeiten. Seine Nahost-Politik ist mit der Schwächung der selbst ernannten “Achse des Widerstands” gegen Erzfeind Israel ins Wanken gekommen.

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