Von: APA/Reuters
Der bewaffnete Flügel der militanten Palästinensergruppe Islamischer Jihad, der wie die Hamas seit dem 7. Oktober 2023 israelische Geiseln in seiner Gewalt hält, hat erklärt, dass das Schicksal dieser Gefangenen von den Handlungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu abhänge. “Der einzige Weg, die Geiseln zurückzuerlangen und die Stabilität wiederherzustellen, ist ein Tauschgeschäft”, teilt ein Sprecher am Mittwoch auf Telegram mit.
Eigentlich besteht derzeit ein Austauschabkommen im Rahmen einer Feuerpause. Allerdings wird befürchtet, dass dieses platzen könnte, weil die Terrorgruppe Hamas damit droht, die für Samstag vorgesehene Freilassung weiterer Geiseln auszusetzen. Sie wirft Israel Verstöße gegen das Abkommen vor. Netanyahu hatte mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe gedroht, sollte die Hamas die Frist zur Freilassung nicht einhalten. Das israelische Militär hat unterdessen Reservisten einberufen für den Fall, dass die Hamas tatsächlich die Frist zur Freilassung weiterer israelischer Geiseln am Samstag verstreichen lässt.
Hamas zu Verhandlungen in Kairo eingetroffen
Eine Delegation der Hamas ist unterdessen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu Beratungen über die Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen eingetroffen. Die zweite Phase der Waffenruhe solle nun beginnen, teilt die radikale Palästinenser-Organisation mit.
Die Waffenruhe gilt seit rund drei Wochen. Bisher sind 16 der 33 israelischen Geiseln, die in ihrer ersten Phase freigelassen werden sollen, Israel übergeben worden. Weiters wurden fünf thailändische Staatsbürger freigelassen. Im Gegenzug hat Israel Hunderte Palästinenser aus israelischer Haft entlassen. Die Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe haben in der vergangenen Woche begonnen. Ihr Ziel sind die Freilassung der verbliebenen Geiseln sowie der vollständige Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und ein Ende des Krieges.
Israel verlängert Aufenthalt seiner Truppen im Libanon
Israel will Insidern zufolge seine Truppen auf fünf Posten im Südlibanon zumindest bis zum 28. Februar belassen. Darum habe die israelische Führung bei dem Komitee, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon überwacht, gebeten, sagen ein Vertreter des Libanons und ein ausländischer Diplomat. Eigentlich hätten die israelischen Soldaten nach der im November getroffenen Vereinbarung über die Waffenruhe bis zum 26. Jänner abziehen sollen. Die Sicherheit im Süden des Libanons, der an Israel grenzt, sollen demnach das libanesische Militär und die UNO-Truppe UNIFIL gewährleisten. Die Frist wurde aber bereits bis zum 18. Februar verlängert.
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