Von: APA/Reuters/dpa
Israelische Einheiten haben nach Angaben des Militärs seit Montag binnen 24 Stunden Dutzende bewaffnete Palästinenser bei Kämpfen im Zentrum und Süden des Gazastreifens getötet. Allein in Khan Younis seien mehr als 30 Bewaffnete getötet worden. Die Stadt ist nicht weit entfernt von Rafah, das wiederum an der Grenze zu Ägypten liegt und zunehmend in den Fokus der israelischen Militäroffensive gegen die radikalislamische Hamas rückt.
Nach Angaben der Armee wurden zwei Bewaffnete getötet, nachdem sie versucht hatten, sich als Zivilisten zu tarnen. Einer von ihnen habe eine Pistole auf ein Armeefahrzeug gerichtet. In einem anderen Fall seien mehrere Männer aus der Luft angegriffen worden, nachdem sie versucht hätten, einen Sprengsatz mit einem Motorrad zu transportieren. Binnen 24 Stunden seien im mittleren Abschnitt des Gazastreifens “zehn Terroristen von israelischen Truppen getötet” worden.
Die von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sprach am Dienstag davon, binnen 24 Stunden seien bei Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen 133 Palästinenser getötet worden. In dem Zeitraum seien 162 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hilfsorganisationen beschreiben katastrophale Zustände im Süden des Gazastreifens, wo seit Wochen die heftigsten Kämpfe toben. In Khan Younis kam nach Angaben von Anwohnern auch immer wieder das Nasser-Krankenhaus unter Feuer. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hatte bereits am Samstag mitgeteilt, zwei Menschen seien durch Schüsse auf das Spital getötet und fünf weitere verletzt worden. “Medizinische Mitarbeiter haben Angst, sich in und um das Krankenhaus zu bewegen, aus Sorge, sie könnten erschossen werden”, hieß es in der Mitteilung.
Bei einer israelischen Spezialoperation in Rafah im Süden des Gazastreifens waren in der Nacht zum Montag zwei israelische Geiseln befreit worden. Während der Rettungsaktion wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde Dutzende Palästinenser getötet. Der bewaffnete Hamas-Arm teilte am Montag mit, bei israelischen Angriffen in den vergangenen Tagen seien auch fünf Geiseln getötet und fünf weitere schwer verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei rund 1.200 Menschen getötet worden, mehr als 250 weitere wurden in den Küstenstreifen verschleppt.