Von: APA/AFP
Die israelische Armee hat ihren Einsatz im Westjordanland ausgeweitet und drei palästinensische Flüchtlingslager im Norden des Gebiets evakuiert und besetzt. “Ich habe (die Truppen) beauftragt, sich auf eine anhaltende Präsenz in den geleerten Lagern im kommenden Jahr vorzubereiten und die Rückkehr der Bewohner und das Wiederaufleben des Terrorismus zu verhindern”, erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Sonntag.
Die Armee habe zehntausende Palästinenser aus drei Flüchtlingslagern im Norden des Westjordanlands fortgebracht, teilte Katz mit: “Bis jetzt wurden 40.000 Palästinenser aus den Flüchtlingslagern Jenin, Tulkarem und Nur Shams evakuiert.” Die drei Lager seien jetzt leer und würden von der Armee besetzt werden.
Zuvor am Sonntag hatte die israelische Armee eine Ausweitung ihres Einsatzes im Westjordanland bekanntgegeben. Eine Panzereinheit sei in die Stadt Jenin verlegt worden. Es ist die erste Panzereinheit in dem palästinensischem Gebiet seit dem Jahr 2005 – also seit der Zweiten Intifada, dem palästinensischen Aufstand gegen die israelische Besatzung.
Netanyahu ordnete Einsatz im Westjordanland am Freitag an
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte den Einsatz in Jenin am Freitag angeordnet, nachdem Bomben in drei Bussen nahe Tel Aviv explodiert waren. “Die israelischen Streitkräfte, der Inlandsgeheimdienst Shin Bet und die Grenzpolizei setzen ihren Anti-Terror-Einsatz” im Westjordanland fort, erklärte am Sonntag die Armee.
Bereits im Jänner hatte die israelische Armee eine große Offensive im Westjordanland mit dem Ziel gestartet, militante Palästinensergruppen aus dem Bereich Jenin zu vertreiben. Die Stadt und die angrenzende Flüchtlingssiedlung sind als Hochburgen palästinensischer Milizen bekannt.
Der Krieg im Gazastreifen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hatte auch die Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland aufflammen lassen. Das Gebiet wird zwar von der Palästinensischen Autonomiebehörde regiert, die Hamas ist dort aber seit dem 7. Oktober 2023 – also seit ihrem Großangriff auf Israel, der den Gazakrieg ausgelöst hatte – zunehmend aktiv.
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