Fragliche Diskussionskultur im italienischen TV

Italienische Talkshow: Debatte über Südtirol artet aus

Dienstag, 19. November 2019 | 11:43 Uhr

Von: luk

Rom/Bozen – Bei italienischen Talkshows geht es meist etwas rauer zu, als einem lieb sein mag.

Da kann es schon mal passieren, dass das ein oder andere Schimpfwort in die Runde geworfen wird, dass Gäste einfach aufstehen und weggehen, und fast zum guten Ton scheint es schon zu gehören, dass man sich ständig gegenseitig unterbricht.

Dies alles ist auch kürzlich in der Sendung „Non è l’Arena“ geschehen. Gesprächsführer Massimo Giletti hat sich in seiner Sendung mit dem Ärztemangel in Südtirol auseinandergesetzt. Konkret ging es um Thomas Müller. Der Österreicher war bekanntlich von der Südtiroler Ärztekammer ausgeschlossen worden, weil er kein Italienisch spricht.

Zu Gast in der Sendung war auch die Kammerabgeordnete von Forza Italia, Michaela Biancofiore. „Libero“-Herausgeber Vittorio Feltri wurde live zugeschaltet.

Damit waren die Zutaten für eine regelrechte „Show“ beisammen: Die beiden gerieten sich über die Thematik Südtirol und vor allem die Geschichtsinterpretation dermaßen in die Haare, dass Feltri seine Widersacherin mehrmals mit Schimpfwörtern benannte und am Ende das Mikrofon ablegte, aufstand und ging.

Feltri meinte etwa, dass die Invasion der Italiener nach dem Ersten Weltkrieg die Menschen vor große Probleme gestellt habe.

Biancofiore konterte mit harschem Tonfall, dass Italien den Krieg gewonnen habe, woraufhin Feltri erklärte, dass nicht einmal gekämpft worden sei. Gegenseitig empfahlen sich die beiden TV-Gäste, ein Geschichtsbuch in die Hand zu nehmen.

Hier geht’s zu den verschiedenen Videoclips.

 

Bezirk: Bozen