Von: mho
Bozen – Die Mitglieder des italienischen Kulturbeirates des Landes haben sich am Dienstag, 10. Januar, zum ersten Mal nach ihrer Ernennung zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Dies war auch eine Gelegenheit, um das neue Kulturgesetz des Landes und die entsprechenden Kriterien für die Zuerkennung von Förderungen zu besprechen. Zu den Neuerungen, die mit dem Kulturgesetz eingeführt wurden, zählt auch die Rolle der Kulturbeiräte der drei Sprachgruppen sowie des Landeskulturbeirates, in dem alle Sprachgruppen paritätisch vertreten sind.
Für den italienischen Kulturlandesrat Christian Tommasini stellen die neuen Bestimmungen einen wichtigen Fortschritt dar, da auf diese Weise der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. Dabei leistet die Kultur einen Beitrag zur Inklusion sowie zur sozialen Entwicklung, zudem erleichtert das neue Kulturgesetz die Bildung von Netzwerken mit den Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, kulturellen Einrichtungen, Vereinen und Experten. Nicht zuletzt können die vorhandenen Ressourcen dank einer gesamtheitlichen Betrachtung nun gezielter eingesetzt werden, was mittel- bis langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Territorium haben wird, zeigte sich Landesrat Tommasini überzeugt.
Vier Räumlichkeiten für Kulturprojekte zur Verfügung gestellt
Der Kulturbeirat wird schon bald seine neue Funktion im Rahmen einer Ausschreibung ausüben können, die in Bozen geplant ist: Vier frühere Geschäfte (eines am Don-Bosco-Platz, zwei in der Sassaristraße und eines zwischen der Bari- und der Parmastraße), die nicht mehr vermietet werden und vom Wohnbauinstitut an die Landesabteilung für Vermögensverwaltung abgetreten worden sind, sollen für Projekte zugunsten der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Um die besten Projekte ausfindig zu machen, wird unter Beteiligung des Amtes für Jugendarbeit der italienischen Kulturabteilung eine Ausschreibung ausgearbeitet. Landesrat Tommasini hat die Mitglieder des italienischen Kulturbeirates gebeten, bis zur nächsten Sitzung Vorschläge und Anregungen einzubringen, die auch den Vorstellungen der Kulturbeiräte der anderen beiden Sprachgruppen entsprechen, um sie in die Ausschreibung einfließen zu lassen.
Diese erste Ausschreibung betrifft zwar die Landeshauptstadt, Landesrat Tommasini wies aber darauf hin, dass im Rahmen der Tätigkeit des Kulturbeirates das gesamte Landesgebiet – als auch die Ortschaften in der Peripherie – zu berücksichtigen ist. Am Treffen nahmen auch der Direktor der Italienischen Kulturabteilung des Landes, Antonio Lampis, sowie die Direktorin des italienischen Amtes für Kultur, Marisa Giurdanella, teil.
Der italienische Kulturbeirat wurde von der Landesregierung im Oktober 2016 auf Vorschlag von Landesrat Christian Tommasini ernannt und setzt sich nun – ebenso wie der deutsche und der ladinische Kulturbeirat – aus 15 Mitgliedern sowie dem Landesrat als Vorsitzenden zusammen. Die Mitglieder des italienischen Kulturbeirates sind Patrizia Donadio, Pio Fontana, Luca Sticcotti, Alessandra Limetti, Frida Carazzato, Federica Viganò, Marco Bernardi, Emanuele Masi, Luca Barbieri, Birgit Oberkofler, Beate Weyland, Barbara Nesticò, Andrea Zeppa, Luca Bizzarri und Abdel Jabbar. Die Kulturbeiräte der drei Sprachgruppen treffen sich wenigstens einmal pro Jahr gemeinsam als Landeskulturbeirat.