Von: luk
Bozen – Es ist mittlerweile ein heißes Eisen: Gerade in den Grundschulen in Bozen hat sich die Lage in den vergangenen Jahren zugespitzt, weil in deutschen Schulen immer mehr italienischsprachige Kinder eingeschrieben werden. Weil diese Kinder oftmals aber kaum deutsch können, stellen sie für Lehrpersonen und Schulen sowie die gesamte Klassengemeinschaft eine Herausforderung dar. Stadträtin Johanna Ramoser (SVP) arbeitet daher an Lösungen, um die Quote wieder zu senken.
Dagegen sträubt sich Neo-Landesrat Marco Galateo von den Fratelli d’Italia, wie die Zeitung Alto Adige berichtet: “Wir leben in einem Land der Autonomie und des Zusammenlebens, und hier wirft niemand jemanden von der Schule.”
Galateo merkt an, dass es auch an den italienischen Schulen Herausforderungen gibt. Dort seien viele Kinder mit Migrationshintergrund eingeschrieben. Diese würden wiederum nur schlecht Italienische sprechen. Und weiter. “Ich schmeiße keine ausländischen Schüler raus – 25 Prozent in unseren Schulen – und viele von ihnen sprechen sehr schlecht Italienisch… Und die deutsche Schule kann es sich nicht leisten, italienische Schüler mit schlechten Deutschkenntnissen abzuweisen. Wir müssen alle unseren Beitrag leisten, und natürlich müssen wir alle daran arbeiten, die Sprachkurse zu verstärken.”
Der Landesrat will also niemanden von der Schule ausschließen, zeigt sich aber offen für alternative Vorschläge, um dem Problem zu begegnen. So führt er etwa das Thema mehrsprachige Unterrichtseinheiten und Sprachkurse ins Feld. Er macht aber auch deutlich, dass es nicht Stadträtin Ramoser sei, die dem Land hier etwas vorschreiben könne.