Von: luk
Bozen – “Der Sanitätsbetrieb in Südtirol trifft bisweilen bizarre Entscheidungen: Im Raum Bruneck sowie für das Ahrntal und Sand in Taufers wurden zwei italienischsprachige Logopädinnen eingestellt, obwohl dort überwiegend deutschsprachige Kinder den Bedarf hätten.” Andreas Pöder, Landtagsabgeordneter der BürgerUnion hält diese Entscheidung für unverständlich. „Der Proporz kann anders auch erfüllt werden, man kann doch nicht ausgerechnet italienischsprachige Logopäden zur Betreuung von überwiegend deutschen Kindern mit Sprachproblemen einstellen“, so der Abgeordnete.
„Fachlich ziehe ich die Kompetenz der beiden Logopäden bzw. Logopädinnen nicht in Zweifel. Aber bereits bei der Ausbildung, beispielsweise auch an der Claudiana, erfolgt sprachgruppenangepasst. So wird die Praxisausbildung immer entweder in italienischer, ladinischer oder eben deutscher Sprache umgesetzt , da alles andere nicht den sprachlichen Anforderungen gerecht wird. Offenbar ist man bei der Verwaltung der Auffassung, dass eine Zweisprachigkeitsprüfung bereits ausreicht, um „deutsch“ therapieren zu können und dass der Proporz somit Vorrang hat. Genauso abwegig wären jedoch italienischsprachige Lehrkräfte an deutschen Schulen für den Deutsch-Unterricht. Wie dieses Sprachexperiment ausgeht, wird wohl die Zukunft zeigen müssen. Dass es nicht funktionieren wird, ist jedoch bereits jetzt klar“, kritisiert Pöder, der dazu bereits eine Landtagsanfrage eingebracht hat.