Von: apa
Mit 77 Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen und 45 Enthaltungen hat der Senat in Rom am Donnerstag ein Gesetz zur Anerkennung und Förderung der Entwicklung von Berggebieten angenommen. Er wird nun zur endgültigen Genehmigung an die Abgeordnetenkammer weitergeleitet. Im Rahmen des Berggesetzes stimmte der Senat einer Regelung zu, derzufolge jährlich eine Höchstzahl von Wölfen festgelegt werden soll, die in Regionen und Provinzen erlegt werden können.
Demnach legt der Umweltminister in Absprache mit dem Landwirtschaftsminister jedes Jahr bis zum 31. März per Dekret eine Höchstzahl von Wölfen fest, die auf Ebene der Regionen und autonomen Provinzen entnommen werden können. “Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne für ein Wolf-Management, bei dem die Sicherheit und der Schutz der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen”, so in einer Mitteilung die Südtiroler Senatoren Julia Unterberger und Meinhard Durnwalder. Die Wolfspopulation in Italien wird auf circa 3.300 Tiere beziffert.
“In den letzten beiden Jahren hat allein die Provinz Bozen, durch den Wolf verursachte Schäden in Höhe von rund 200.000 Euro ausgleichen müssen. Die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes durch die Europäische Union hat den Grundstein für eine Änderung der nationalen Vorschriften gelegt. Die Regionen und autonomen Provinzen müssen in die Lage versetzt werden, schnell zu handeln, wenn die Anwesenheit von Großraubtieren eine Bedrohung für die Bevölkerung und die Nutztiere darstellt”, hieß es in der Presseaussendung.
Spagnolli und Patton nur bedingt zufrieden
„Das Gesetz zu den Berggebieten hat einerseits sicherlich das Verdienst, das Thema in den Mittelpunkt der politischen Agenda gerückt zu haben. Aufgrund der knappen Mittel und bestimmter Maßnahmen, die die bestehenden Verwaltungsverfahren verkomplizieren, bleibt es jedoch größtenteils eine verpasste Chance“, erklären die Senatoren der Autonomiegruppe im Senat, Luigi Spagnolli und Pietro Patton, in einer Mitteilung.
Sicherlich positiv sei die Annahme des von Senator Durnwalder eingebrachten Änderungsantrags, der darauf abzielt, das problematische Wolfsmanagement flexibler und effizienter zu gestalten. „Andererseits ist es bedauerlich, dass andere Vorschläge nicht angenommen wurden, angefangen bei den Vorschlägen zum Einsatz von Sprühmitteln zur Abwehr von Bärenangriffen oder zum Schutz von Bergökosystemen“, so Spagnolli und Patton.
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