Von: mk
Bozen – In Südtirol lebten Ende 2019 insgesamt 50.963 ausländische Personen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 9,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der ausländischen Staatsbürger um 630 und damit um 0,1 Prozent zugenommen.
Diese aktuellen Daten zur Einwanderung in Italien und in Südtirol beinhaltet das druckfrische Statistische Jahrbuch zur Einwanderung 2020 (Dossier Statistico Immigrazione). Vorgestellt wurde es heute im Landhaus in Bozen durch den Direktor im Landesamt für Weiterbildung (in dem die Koordinierungsstelle für Immigration des Landes angesiedelt ist), Martin Peer, und die beiden Referenten für Südtirol des Forschungsinstituts IDOS ( Centro Studi e Ricerche Immigrazione Dossier Statistico), Fernando Biague und Matthias Oberbacher. Das Jahrbuch, das in ganz Italien am selben Tag präsentiert wird und in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, ermöglicht einen umfassenden Blick auf die Immigrationsentwicklung bis 2020 ermöglicht.
In Südtirol 9,6 Prozent ausländische Staatsbürger
Einblick in die Situation in Südtirol gab heute Matthias Oberbacher. Demnach liegt der Anteil ausländischer Staaatsbürger in Südtirol höher als der europäische und italienische Durchschnitt, deutlich aber unter jenem des Nachbarlands Tirol mit 16 Prozent.
Ein Drittel der Ausländer in Südtirol kommen aus EU-Staaten, rund 30 Prozent aus europäischen Nicht-EU-Staaten, 19 Prozent aus Asien und 14 Prozent aus Afrika. Nach wie vor stellen die Albaner mit rund 6000 Personen die größte Gruppe, gefolgt von Deutschen, Pakistanern, Marokkanern und Rumänen. Von den nicht europäischen Personen besaßen Ende 2019 etwas mehr als 57 Prozent eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für die Europäische Union.
Stabil ist mit 700 bis 800 und einem Anteil von 14 bis 15 Prozent die Anzahl der Geburten. Relativ hoch ist der Anteil der Ausländer mit über 20 Prozent an der minderjährigen Bevölkerung in Südtirol. So ist die ausländische Bevölkerung ist im Schnitt jünger als die inländische: 68,8 Prozent sind jünger als 44 Jahre, nur 4,4 Prozent älter als 65. In Südtirol leben weiterhin mehr ausländische Frauen (52,4 Prozent) als Männer. Die in Südtirol lebenden Ausländer und Ausländerinnen arbeiten vor allem im Dienstleistungsbereich (68,2 Prozent im Vergleich zu 71 Prozent der Arbeitnehmer mit italienischer Staatsbürgerschaft).
Unter den Folgen der Corona-Krise haben auch ausländische Arbeitnehmende zu leiden. Am deutlichsten zu bemerken sind die Auswirkungen in der Tourismusbranche. Laut Landesamt für Arbeitsmarktbeobachtung haben in der Zeit von November 2019 bis April 2020 9,7 Prozent der Frauen und 6,1 Prozent der Männer aus anderen Ländern ihre Arbeitsstelle verloren, unter den einheimischen Arbeitnehmenden waren es 2,1 beziehungsweise 1,6 Prozent.
Weltweite Migration
“Weltweit waren im vergangenen Jahr 2019 272 Millionen Personen unterwegs”, schilderte Fernando Biague die internationale Situation. Auf 30 Weltenbewohner komme damit ein Migrant. Die Anzahl der Migranten ist in den vergangenen zwei Biennien jeweils um 14 Millionen angestiegen: Waren es 2015 noch 244 Millionen, so stieg ihre Zahl 2017 auf 258 an. Europa steht als Gastland mit 89,2 Millionen Migranten an der Spitze, gefolgt von Asien (77,5 Mio.), Amerika (fast 70 Mio.) und Ozeanien (8,7 Mio.). Den 79,5 Millionen Flüchtlingen und Asylwerbenden stehen 164 Wirtschaftsmigranten gegenüber.
Migration in Italien
In Italien waren am 31. Dezember 2019 offiziell 5.306.500 ausländische Staatsbürger ansässig (das entspricht einem Plus von 47.100 Personen im Vergleich zum vorhergehenden Jahr). 3,6 Millionen sind nicht EU-Bürger. Mit 1,2 Millionen stellen die rumänischen Eiwanderer die großte Gruppe. Es folgen die Albaner (440.854), die Marokkaner (432.458) und die Chinesen (305.089).
Die Zahl der Erwerbstätigen mit ausländischer Staatsbürgerschaft beläuft sich auf 2.505.000 Personen (50.000 mehr als im Vorjahr). Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen hat um 2000 zugenommen und liegt bei 402.000. Die Beschäftigungsquote der Ausländer beträgt somit 61 Prozent.