Von: mk
Bozen – Sollte sich bewahrheiten, dass Mandatare der Südtiroler Volkspartei obschon großzügiger Amtsentschädigungen, einen Corona Bonus beantragt haben bzw. sich sogar ausbezahlt haben lassen, dann ist dies ein grobes und unverzeihliches Fehlverhalten. Das findet zumindest Kurt Jakomet, der selbst Landesjugendreferent der SVP von 2002 bis 2008 war. Von 2006 bis 2008 war er Landesparteiobmann-Stellvertreter. Von 2000 bis 2008 gehörte er zur SVP-Parteileitung und er war SVP-Ortsobmann von Terlan im Zeitraum von 1999 bis 2006.
Ein derart parteischädigendes Vorgehen müsse unmittelbare Konsequenzen mit sich bringen, fordert Jakomet: „Ein Politiker hat eine Vorbildfunktion und muss sich dementsprechend verhalten, da gibt es keine Ausreden.“
Viele Südtirolerinnen und Südtiroler, Wirtschaftstreibende wie Arbeitnehmer hätten eine schwierige Zeit hinter sich und kämen trotz Lohnausgleich, Sonderbeiträge und Unterstützungszahlungen schwer oder kaum über die Runden. „Da fühle es sich an, wie eine „Faust aufs Auge“, wenn gut betuchte Politiker in denselben Topf greifen würden, schreibt Jakomet.
„Meine Südtiroler Volkspartei ist eine Partei die Werte hochhält. Im Parteistatut steht im ersten Artikel, dass die Grundwerte Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit das unverrückbare Fundament des politischen Einsatzes bilden“, unterstreicht der ehemalige JG-Vorsitzende und SVP-Parteiobmann-Stellvertreter und fügt hinzu, dass dieses Prinzip mit solch schädlichem Verhalten beschmutzt worden sei. Das Verhalten sei inakzeptabel und entbehre auch jeglicher Vorbildfunktion.
Neben den Bürgerinnen und Bürger sowie vielen SVP-Funktionären sei auch Jakomet als langjähriger ehemaliger ehrenamtlicher Ortsobmann und Mitglied in Parteileitung und Parteipräsidium von so einem Verhalten schwer enttäuscht und verlangt nach Konsequenzen.
„Die logische und einzige Konsequenz kann hier nur ein Rücktritt sein“, bekräftigt Jakomet. Sollten die betroffenen Mandatare nicht von sich aus, auf diese Idee kommen, dann müsse die Parteispitze reagieren und gegebenenfalls das SVP Schiedsgericht damit befassen.